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Ohne Kommentar - und Cronaus Wort zum Feiertag... PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: DL   
Donnerstag, 02. Juni 2011 um 10:53

 

Wassenberg. Bei den Westernreitern ist mächtig „Dampf in der Bude“. Man muss dazu nur das Video ansehen – und weiß warum.

http://www.youtube.com/watch?v=en_90D5TOKA

http://www.wittelsbuerger.de/nrha/2011/epona_abreiteclips_fei_finals.htm



Im Rahmen des FEI-Weltcupfinals Reining im schwedischen Malmö hat es strittige Trainingssituationen gegeben. Das dänische Internetportal Epona-TV veröffentlichte jetzt Videosequenzen einiger Abreitesituationen und konfrontierte damit die betroffenen Reiter. Darunter auch Nico Hörmann (Bünde), Mitglied des deutschen Championatskaders Reining, der dazu wie folgt Stellung bezieht:

„Wenn ich das Video im nachhinein betrachte, erkenne ich einige Trainingsituationen, die grenzwertig sind und teilweise auch nicht schön aussehen. Das werde ich in Zukunft versuchen, besser zu machen. Den Vorwurf des aggressiven Reitens kann ich so nicht stehen lassen. Aggressives Reiten sieht für mich anders aus. Intensives Training darf nicht mit Quälerei verwechselt werden, aber auch nicht dahin ausarten. Wenn ich mich auf einen großen Wettkampf vorbereite, stellt sich immer die Frage, wie weit ich gehen kann. Nur wenn ich mit meinem Pferd fair umgehe, arbeitet es mit mir zusammen.

Die Videoaufnahme ist nur ein Zusammenschnitt eines fast einstündigen Trainingsprozesses. Ich habe meinem Pferd immer wieder ausgiebige Schritt- und Erholungsphasen gegeben. Zudem gab es vier Stewards, die sehr genau hingeschaut haben, ob die Pferde regelkonform gearbeitet werden. Eine Ermahnung habe ich nicht erhalten. Ich bin der Meinung, dass die Stewards insgesamt einen guten Job machen.“

Bundestrainer Kai Wienrich (Ravensburg) bewertete die Trainingseinheit wie folgt: „Herr Hörmann wurde während einer einstündigen von Stewards (u.a. Chiefsteward Eric
Strauss) überwachten Trainingseinheit gefilmt. Diese Filmsequenz zeigt ihn beim Training für die ‚run downs’ und ‚sliding stops’, dem wohl spektakulärsten und auch schwierigsten Manöver der Reiningaufgabe. Turniererfahrene Pferde werden in diesen Trainingssequenzen dazu angehalten, die volle Länge der Arena durchzugaloppieren, da diese Pferde wissen, an welchen Stellen in der Prüfung die Stopps gefragt werden und dazu neigen, diese dann vorwegzunehmen. Zudem ist es erforderlich, dass das Pferd während der gesamten Länge der Bahn gleichmäßig Tempo aufbaut, bis der Reiter das Anhalten verlangt. Die Wand wird als optische Barriere verwendet. Das Pferd soll auf keinen Fall gegen die Wand geritten werden.

Die abgebildete Trainingssituation ist grenzwertig und sollte so nicht sein. Daraus zu schließen, dass Herr Hörmann ‚aggressiv’ trainiert, halte ich für überzogen. Bei einer Vorbereitung zu einem Weltcup-Finale versuchen natürlich alle Reiter ihre Pferde ‚auf den Punkt’ zu bringen. Dies ist legitim, rechtfertigt aber natürlich nie unfaires Verhalten dem Pferd gegenüber. Herr Hörmann hat sich über diese Vorwürfe sachlich und selbstkritisch geäußert, wie ich es als Bundestrainer von meinen Kaderreitern nicht anders erwartet habe.“

Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) nahm die Stellungnahme Hörmanns zur Kenntnis. „Wir begrüßen es, dass Nico Hörmann sein Abreiteverhalten kritisch reflektiert. Genauso wichtig ist es aber, dass bestehende Regeln einer jeden Disziplin immer wieder auf den Prüfstand gestellt werden, so wie es derzeit durch die FEI in der Reining erfolgt. Das Wohlergehen des Pferdes muss an oberster Stelle stehen“, sagte FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach.

Peter Cronau: „Rote Karte...“

 

Dr. Peter Cronau (Wangen/ Allgäu), einer der bekanntesten und renommiertesten Veterinäre auf internationalem Terrain, schreibt dazu: „Beim Betrachten des YouTube Videos treten – einem déja vue-Erlebnis gleich – immer wieder die gleichen Fragestellungen auf, die sich wie ein roter Faden durch den Pferdesport ziehen. Pferdesporthistorisch ließen sich dazu Seiten füllen, zwei Ereignisse von verbandstypischen Fehlverhalten seien jedoch genannt, die Barraffäre 1990 und das Verhalten der Sportverbände FEI und FN nach den Ereignissen in Hongkong 2008.

 

Die erste Frage ist, wie kann es zu solchen Exzessen kommen, und die zweite stereotype Frage lautet, wie geht man damit um. Letzteres betrifft zunächst die Sportorganisationen. Die FEI mit ihrem unbeweglichen trivialen Reglementen („actions will never happen immediately“), die FN in der permanenten Zwickmühle zwischen Gewaltenkonzentration (Gesetzgebung, Überwachung, Sanktion) und der Prämisse, Erfolge präsentieren zu müssen (Förderungswürdigkeit), ist sich auch in diesem Fall gemäß dem Motto treu: „Wenn ich mal nichts weiß, gründe ich einen Arbeitskreis“. Die FN könnte auch argumentieren, nachdem die Bevölkerung nach Hongkong ziemlich eingelullt war: Jetzt nur ja keine negativen Schlagzeilen, wir haben uns gerade erst etwas erholt! Abgesehen von der Zuständigkeit der Sportorganisationen steht nun einmal der Tierschutz als oberstes Organ im Vordergrund sozusagen als das Grundgesetz über allen Umgangsformen des Menschen mit der Kreatur Tier. Alle drei Reiter/innen verhalten sich tierschutzrelevant. Das Verhalten sollte nicht nur vom Verband aufgearbeitet werden, es besteht eine große Chance für den Tierschutz, von staatlicher Stelle ein Exempel zu statuieren.

 

Ich will mich kurz fassen, denn die Videodarstellung ist eindeutig, unzweifelhaft und für jeden Menschen nachvollziehbar (auch für die Ziel-Gruppe der No-Horsemen). Was dort in Malmö auf dem Abreiteplatz geschehen ist, kann man nur als angewandte Ächtung des Tieres und Schinden der Kreatur bezeichnen. Auch wer nichts von der Körpersprache des Pferdes versteht, muss erkennen, dass die Demutsstellung des Pferdes von Rieky Young nach der 23 Sekunden dauernden Spinserie signalisiert, nur Sterben ist die Erlösung von dieser Pein. Verhalten, Ohrenspiel, Nüsternbewegung und Kopfhaltung offenbaren tiefste Niedergeschlagenheit und Aufgabe des Persönlichkeitsstatus eines Pferdes. Wenn ein derartiger Umgang mit einem Lebewesen legalisiert wird, in einer Zeit, in der durch Volksmeinung wegen einer Kröte eine Brückenüberführung gebaut werden muss und kein Deutscher in seinem Garten ohne amtliche Genehmigung mehr einen Baum fällen darf, ist es notwendig aufgrund der Vorkommnisse in Malmö im Einzelnen und der Einstellung zum Tier im Allgemeinen nicht nur einen Warnschuss, sondern einen Böllerschuss los zu lassen.

 

Quintessenz:

 

Reiterin bzw. Reiter: ROTE KARTE; Sperre um Zeit zu gewinnen, Verhalten und Einstellung zum Tier zu lernen; bevor wieder ein Pferd bestiegen wird: Gewissenprüfung

 

Verband: ROTE KARTE; Animation zur sofortigen Beschleunigung von tierschutzrelevanten Sofort-Maßnahmen wie Disqualifikation auf der Stelle und drastische Strafen im Reglement zu verankern; auf Rapports und langfristige Darstellungen zu warten verfolgen nur den Zweck eines gezielten Verbringens in die Schublade, wo ohnehin viele Leichen liegen.

 

Schlimm genug, dass im Pferdesport am darauffolgenden Tag wieder zur Tagesordnung übergegangen wird.“

 


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