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Die "Europäische Dimension des Sports" PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Offz/ DOSB   
Dienstag, 07. Februar 2012 um 19:49
Brüssel. Am 2. Februar hat das Europäische Parlament (EP) eine rechtlich nicht bindende Entschließung zur „Europäischen Dimension des Sports“ angenommen. Die Entschließung ist die Antwort auf die Mitteilung der EU-Kommission zum gleichen Thema vom 18. Januar 2011.

 

Aus Sicht des organisierten Sports ist der Grundtenor der Entschließung sehr positiv. Der besondere Wert der Entschließung besteht darin, dass das EP den Sport als horizontales Thema definiert und sowohl seine soziale, gesellschaftliche, erzieherische Rolle als auch seine ökonomische Bedeutung heraushebt.

 

Der Bericht stellt eine Zusammenstellung verschiedenster Einzelpunkte dar, was die Interessendivergenz des EP gut widerspiegelt. Dadurch gibt es aber auch Redundanzen, eine geringe Fokussierung und teilweise sogar widersprüchliche Aussagen. Aus Sicht der Autonomie des Sports ist dieses aber nicht unbedingt negativ, da weitergehende Forderungen, die Organisation des Sports betreffend, nicht mehrheitsfähig waren.

 

Die Entschließung wird die künftige Sportpolitik auf europäischer Ebene kurzfristig (bis 2014) kaum beeinflussen, da die Kommission und Mitgliedsstaaten ihre Prioritäten schon festgelegt haben (u.a. im Arbeitsplan der Sportminister vom 20. Mai 2011). Interessant wird aber sein, welchen Einfluss die Entschließung auf die europäische Sportpolitik 2014 bis 2020 entfalten wird.

 

Wichtige Themen im Einzelnen:

Autonomie

68. „weist darauf hin, dass eine verantwortungsvolle Verwaltung im Sport eine Voraussetzung für die Autonomie und die Selbstregulierung von Sportverbänden im Einklang mit den Grundsätzen der Transparenz, der Rechenschaftspflicht und der Demokratie bildet; betont, dass es bei Korruption im Sport keine Toleranz geben darf; verweist auf die Notwendigkeit einer angemessenen Vertretung aller Interessenträger im Entscheidungsfindungsprozess“.

 

Als Lobbyerfolg des EOC EU-Büros ist Ziffer 63 zu werten, in der das EP die Einbeziehung des Sports in die künftige Strukturpolitik fordert. Diese Aussage könnte bei der künftigen Befassung des EP zur Europäischen Strukturpolitik noch eine wichtige Rolle spielen:

63. „weist darauf hin, dass der Breitensport unter dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und dem Europäischen Sozialfonds gefördert werden sollte, was Investitionen in Sportinfrastrukturen ermöglichen sollte“.

In anderen Themenbereichen wie Integration, Gesundheit (Fokus auf Ältere) , Antidiskriminierung, Schulsport oder Duale Karriere (u.a. Ziffern 3, 7, 46,47,94) werden die Europäische Kommission und die Mitgliedsstaaten aufgefordert, finanzielle und inhaltliche Unterstützung zu leisten. Diese Forderung zielt sowohl auf das künftige Sportförderprogramm als auch auf Einzelprogramme wie „Gesundheit“ oder „Lebenslanges Lernen“ ab.

 

Integrität (Ziffern 84-85)


84. fordert die Mitgliedstaaten auf, alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um illegale Machenschaften, die die Integrität des Sports untergraben, zu verhindern und zu bestrafen und als Straftatbestand festzulegen.

 

Doping (Ziffern 28-30)

 

Gleichlautend mit der Auffassung der Expertengruppe Antidoping fordert das EP, den Handel mit Dopingsubstanzen dem Drogenhandel gleichzusetzen und entsprechend nationale Rechtsvorschriften zu verabschieden. Der Hinweis auf die Grundrechte der Sportler wird mit hoher Sicherheit von EU Elite Athletes aufgenommen werden, um Teile des WADA-Codes (z. B. wherabouts) anzugreifen.

28. „unterstreicht, wie wichtig die Unterstützung der Bekämpfung von Doping durch Vorbeugungs- und Informationskampagnen unter Wahrung der Grundrechte der Sportler ist, insbesondere in Bezug auf die jüngsten Sportler; fordert die Mitgliedstaaten auf, den Handel mit Dopingmitteln in der Welt des Sports dem Drogenhandel gleichzustellen und entsprechende nationale Rechtsvorschriften zu verabschieden, um die Koordinierung auf europäischer Ebene in diesem Bereich zu verbessern; ruft die Welt-Antidoping-Agentur (WADA) dazu auf, ein leicht zu handhabendes Verwaltungssystem zu schaffen, das mit dem EU-Recht vereinbar ist“.

 

Die Olympische Bewegung wird in Ziffer 20 und 94 direkt angesprochen:
„20. ersucht die Kommission und die Mitgliedstaaten, dahingehend auf das Internationale Olympische Komitee einzuwirken, dass es seine eigenen in der Olympischen Charta festgelegten Regeln durchsetzt, die jede Demonstration oder politische, religiöse oder rassistische Propaganda bei Sportveranstaltungen untersagen, und gleichzeitig dafür sorgt, dass Frauen nicht durch politischen Druck zum Verstoß gegen diese Regel angehalten werden oder die Regel umgangen wird, indem Frauen von ihrem Land nicht zum Wettkampf entsendet werden;

94. fordert die Kommission und die Mitgliedstaaten auf, sich gemeinsam mit Drittländern für die weltweite Einhaltung der olympischen Regelungen und Bestimmungen einzusetzen“.

 

Nach Vorlage eines Änderungsantrags durch das EOC EU Büros und einigen Diskussionen ist Berichterstatter FISAS davon abgegangen, die Schaffung eines „Europäischen CAS“ zu fordern:

„89. erkennt die Legitimität von Sportgerichten für die Streitbeilegung im Bereich des Sports an, sofern sie das Grundrecht der Bürger auf ein faires Verfahren respektieren; fordert den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) auf, bei der Beilegung von innergemeinschaftlichen Streitigkeiten im Bereich des Sports den EU-Rechtsvorschriften Rechnung zu tragen“.

 

Gleichstellung

 

Zahlreiche Ziffern (20-27) betreffen Gleichstellungsfragen. Forderungen umfassen die Umsetzung der „Europäischen Charta der Rechte der Frauen im Sport“, einen besseren Zugang von Frauen zu Entscheidungsgremien im Sport, verbesserten Sportmöglichkeiten für Migrantinnen und die Förderung von Frauennetzwerken. Alles Forderungen, mit denen sich der deutsche Sport in den vergangenen Jahren schon intensiv beschäftigt hat.

 


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