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Ein Polospieler machte auch den Springreiter-Olympiasieger Alwin Schockemöhle glücklich PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Montag, 02. Juli 2012 um 18:53

 

Willich. Deutscher Polo-Meister der Amateure, Low Goal, wurde beim Rhein-Polo Club Düsseldorf das SFAM-Team. Leistungsträger In der erfolgreichen Mannschaft war Patrick Maleitzke (23), angehender Schwiegersohn des großen deutschen Pferdemannes Alwin Schockemöhle.

 

 

 

Patrick Maleitzke vor einer großen Zukunft als Polospieler

 

Man war ziemlich unter sich bei der Deutschen Meisterschaft im Rhein Polo Club von Düsseldorf jenseits der Stadtgrenze der NRW-Metropole, eben in Willich,  alles ein bisschen ländlich, kein Sylt, kein Gut, kein Schloss. Gespielt wird seit über 25 Jahren auf dem Gelände Haus Hülsdonk in Willich, doch der Name wird meist fast verschämt verschwiegen, die Kleinstadt passt eben nicht so ganz in den noblen Zirkel, und Haus Hülsdonk ist nunmal ein ehemaliger Bauernhof. Auf dem geschichtsträchtigen Areal gewann das Team „SFAM“ mit Alexander Weiland, Patrick Maleitzke, Alexander Weiland, Philipp zu Stolberg-Werningerode und Daniel Vockroth knapp mit 8:7,5 gegen Thomas Scheuse, Philipp Sommer, Florian Jütte und Ramon Ricomini, die für eine Champagner-Marke den Stick schwangen.

 

Mit 15 schon Pferdehändler

 

Der weniger zum Schampus passt, war der Leistungsträger der Siegermannschaft, nämlich Patrick Maleitzke. Ein cleverer Bursche, mit einem Näschen für Geschäfte, vor allem mit Pferden. Mit dem Geld zur Konfirmation kaufte er beispielsweise für 1.100 Mark ein Reitpferd,  für 15.000 verscherbelte er es weiter. Geboren wurde er in Bad Iburg bei Osnabrück, auf Sylt kam er mit dem Polosport in Berührung. Er nahm alles auf, was zum Polo gehört. Um sich Taschengeld zu verdienen, lernte auch das Beschlagen der Pferde, „ich habe auch einen Schein gemacht.“ Für ihn stand ganz einfach fest, bereits mit 15, sich ganz dem Polosport hinzugeben. Also einer Pferdesport-Disziplin, die in elitären Kreisen zuhause ist, bei Grafens und Königs… Dorthinein wurde Maleitzke nicht geboren, aber Talent, Geschick, Fleiß und auch das Wollen brachten ihn nach oben. Inzwischen gehört er zu den fünf Besten der Republik. Er spielt offiziell mit Handicap plus 2, die allerbesten der Welt, in Argentinien (20.000 Spieler) oder Brasilien, haben die Spielstärke 10, dort will er auch mal hinkommen. Ein Spieler wird aufgrund seines Könnens einer bestimmten Handicap-Klasse zugeteilt. Das Handicap beginnt bei minus 2.

 

 

Seit an Seit mit dem Schaupieler Heino Ferch (im dunklen Polohemd)

(Foto: Vanessa Schockemöhle)

 

Man mag Patrick Maleitzke sicherlich vor allem, weil er gut ist. Und da meist keine Clubs gegeneinander spielen, sondern Firmen, wie in Willich zum Beispiel Veuve Cliqot gegen Landrover, engagiert man ihn gerne.

 

300 Polospieler in Deutschland


Marie-Jeanette Ferch, als Marie-Jeanette Steinle bei den Weltreiterspielen  1998 in Rom auf Rang 23 und damit Beste der deutschen Vielseitigkeitsreiter, entschied sich für Polo, "weil mein Mann und ich diesen Sport gemeinsam ausüben können." Mit Heino Ferch spielte sie im Landrover-Team bei der Meisterschaft in Willich

 

In Deutschland treiben etwa 300 Aktive vom Pferd herab  mit dem Stick den 130 g schweren Kunststoffball über Grasflächen. Das normale Spielfeld misst in der Länge 274 und in der Breite 183 m. Die 7,20 m breiten Tore sind nach oben offen, ein Team besteht aus vier Spielern, die Spieldauer setzt sich aus vier sogenannten Chukka zusammen, jeder Abschnitt dauert nicht länger als sieben Minuten. Kein Pferd darf zweimal hintereinander eingesetzt werden. Jeder Spieler hat zu einem Match mit mindestens zwei Pferden anzureisen. Preisgelder sind verpönt, nur Ehrenpreise, meist riesige Pötte, werden vergeben. Polospieler gelten als harte Kerle, die auch noch meist mit einem gut gefüllten Portefeuille herumschwadronieren. Die Poloponys erreichen Geschwindigkeiten bis zu 60 km/ h. Polo, der Sport der Könige, gilt auch als eine der gefährlichsten Sportarten.

 

Schauspieler und Polospieler Heino Ferch - in einem Team mit Ehefrau Marie-Jeanette. Bei einem Aufenthalt in Argentinien ließen sich beide von diesem Sport begeistern

 

„Jetzt läuft der Handel über mich“

 

Die Anfänge des Polosports liegen in Asien, in Persien sagen viele, andere meinen in Afghanistan. Polo, über 3.000 Jahre alt, gilt für alle Ballsportarten als die Ur-Erfindung des Spiels auf Tore. Der bekannteste Polospieler der Antike war Alexander der Große. Die Briten brachten Polo aus Indien nach Europa. Die Pferde stammen meist argentinischer Zucht, den Handel mit den Pferden und anderen Polo-Utensilien hatten die Argentinier viele Jahre fest im Griff, zumal sie in fast allen deutschen Clubs als Bereiter, Spieler oder Grooms zusätzlich tätig sind. „Jetzt nicht mehr“, sagt Patrick Maleitzke ziemlich selbstbewusst, „jetzt läuft der Handel über mich.“ Während der europäischen Winterzeit fliegt er meist nach Argentinien und kauft Pferde ein, er hat einen Blick für die sporttauglichen Tiere. 16 Pferde hat er im Stall auf dem Hof seines möglichen Schwiegervaters Alwin Schockemöhle in Mühlen. Nun erwarb er auch zwei Hengste, um Polopferde zu züchten.

 

Vanessa Schockemöhle - kurz vor dem Einsatz in Willich

Seit zwei Jahren ist er mit Vanessa Schockemöhle zusammen, ihr gemeinsamer Sohn Leon Alwin Patrick kam letzten September auf die Welt. Inzwischen spielt sie auch Polo, was vor allem den Pferdemann Alwin Schockemöhle (75) freut. Der zweimalige Olympiasieger im Springreiten und Europas erfolgreichster Traberzüchter: „Seit Vanessa mit Patrick zusammen ist, ist sie ein ganz anderer Mensch geworden.“ Schockemöhle, der den Traberbetrieb ganz beenden will („nur noch Zuschussgeschäft in Deutschland“), über ihn: „Der kommt durchs Leben, darüber muss man keine Sorge haben. Und was Pferde betrifft, da ist Patrick wissbegierig, neugierig, er will lernen.“ Und was den Handel angeht, „da ist er eher wie mein Bruder Paul.“ Paul Schockemöhle ist nicht nur der Welt größter privater Züchter von Reitpferden, auch einer der größten Händler der Branche.

 

(Fotos: Uta Ludwig)

Vanessa Schockemöhle - seit zwei Jahren im Polosport zugange

Ihr Vater Alwin Schockemöhle funktionierte eigens auf seinem Areal in Mühlen eine Weide in eine Trainingsfläche um

 

Der Anfang einer großen Karriere

 

Im September spielt Patrick Maleitzke - hier im Vordergrund in weiß - mit der deutschen Nationalmannschaft um die Europameisterschaft

(Foto: Vanessa Schockemöhle)

 

 

 

 

 


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