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Jetzt auch ein Grand Slam im Springsport PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: ALRV/ Dieter Ludwig   
Freitag, 26. April 2013 um 19:36

Erfinder und Befürworter des neuen Grand Slam im Springsport (v.lks) Alban Poudret (CSI Genf), London-Olympiasieger Steve Guerdat (Schweiz), Ian Allison (CSIO Spruce Meadows), Sophie Mattu Morel (CSI Genf), Arnaud Boetsch (Direktor Kommunikation Rolex), Hongkong-Olympiasieger Eric Lamaze (Kanada), Linda Southern-Heathcott (CSIO-Chefin Spruce Meadows), Michael Mronz (Vermarkter CHIO Aachen und President of the steering comitee for the Rolex Grand Slam), Mannschafts-Weltmeisterin Meredith Michaels-Beerbaum und Frank Kemperman (Chairman CHIO Aachen)

(Foto: Rolex Grand Slam/ Kit Houghton)

 

Aachen. Und noch eine Serie: Im Springsport wurde der Rolex-Grand Slam mit den Austragungsorten Aachen (CSIO), Spruce Meadows (Masters) in Kanada und Genf ins Leben gerufen. Zusätzliche Dotierung bei den drei Veranstaltungen: 2,5 Millionen Euro. Richtig „Asche“ gibt`s für den, der die drei Großen Preise hintereinander gewinnt...

 

 

„Das Weltfest des Pferdesports“ (CHIO) in Aachen initiiert gemeinsam mit den Turnieren in Spruce Meadows (Kanada) und Genf (Schweiz) den „Rolex Grand Slam der Springreiter”. „Seit vielen Jahren ist der Rolex Grand Prix das herausragende Finale des Weltfests des Pferdesports, CHIO Aachen. Als Teil des Rolex Grand Slam der Springreiter erfährt diese renommierteste Prüfung der Welt nun noch einmal eine spektakuläre Aufwertung“, sagt Turnierleiter Frank Kemperman.

 

Michael Mronz, Geschäftsführer der Aachener Reitturnier GmbH und Präsident des „Steering Committee“ des Rolex Grand Slam, ergänzt: „Der Rolex Grand Slam setzt Maßstäbe im Bereich der Qualität. Nur wer über den besten Sport, eine lange Tradition, eine bestmögliche Infrastruktur, ein enthusiastisches Publikum und ein gewaltiges Medieninteresse verfügt, hat die Chance, Teil des Rolex Grand Slam zu sein. Zusätzlich vereint der Grand Slam drei Turniere mit einem Gesamtpreisgeld von 5,72 Millionen Euro – es ist eine Ehre, dabei zu sein.“ Der Rolex Grand Slam biete den Sportlern nicht nur die Möglichkeit, sehr viel Geld zu verdienen, „hier können sie zur Legende werden.“

 

Bereits ohne einen möglichen Bonus durch den Rolex Grand Slam geht es in Aachen in diesem Jahr um das Rekordpreisgeld von 2,73 Millionen Euro – alleine im Rolex Grand Prix am abschließenden Sonntag wird das Preisgeld von 350.000 Euro auf 1.000.000 Euro erhöht. Das jährliche Budget des CHIO Aachen beträgt 12 Millionen Euro.“ Soweit die offizielle Presseverlautbarung des Reitsportunternehmens Aachen.

 

Der Grand Slam als Kopie…

 

Der von Tradition behaftete und auch teilweise belastete Reitsport hat  in der Neuzeit kaum etwas Neues ersonnen. Den Springreiter-Weltcup kupferte der Schweizer Max Ammann beim Alpinen Skiweltpokal ab. Der Begriff Grand Slam stammt aus dem Kartenspiel Bridge – Sieg mit allen Stichen – und wurde von dem amerikanischen Journalisten John Kieran 1933 erstmals auf Tennis übertragen. Im Tennis muss man zum Gewinn des Grand Slam die Meisterschaften – früher sogar nacheinander – von Australien in Melbourne, Frankreich in Paris, England in Wimbledon und den USA in New York gewonnen haben.

 

Im neuen Grand Slam des Springsports der Reiter zählen drei Große Preise, die von Aachen, von Spruce Meadows am Ende des CSIO von Kanada unweit von Calgary und beim CSI in Genf. Alle drei sind ausgesuchte Orte des Uhrenfabrikanten Rolex, der letzten Endes nicht gerade freundlich vom Weltverband (FEI) abserviert wurde. Die Reiteroberen wandten sich nämlich vor einigen Monaten dem Vernehmen nach ziemlich taktlos und ohne große Vorwarnung dem Uhren-Konkurrenten Longines zu, schlossen einen Zehn-Jahres-Vertrag über 100 Millionen Euro, wurden zum Hauptgeldgeber der FEI, zum Titelsponsor ab der kommenden Saison um den Springreiter-Weltcup und der Springreiter-Weltrangliste, die bisher unter „Rolex“ lief. Überall dort, wo beispielsweise nicht Rolex seine Reklametafeln aufhängt und Zeitmessgeräte aufbaut, installiert nun Longines sein Equipment. So etwas wurmt, vor allem im eigenen Land, Rolex schlug mit dem Grand Slam zurück.

 

1 Millionen € für die Triple Crown

 

Die Großen Preise von Aachen und Spruce Meadows sind mit jeweils 1 Million Euro dotiert, der Grand Prix von Genf mit 500.000 €. Wer alle drei Wettbewerbe – um die Triple Crown - nacheinander erfolgreich beendet, kassiert neben dem Preisgeld noch zusätzlich eine Million Euro. Wer zweimal erfolgreich ist hintereinander, erhält als Bonus 500.000 €. Wer überhaupt zwei Siege erringt, egal wann und wo, wird mit 250.000 € belohnt.

 

Da Geld im großen Sport alles ist und wohl kaum jemand danach fragt, welchen Strapazen das Pferd ausgesetzt wird, werden sich auch die Tierschützer schnell zu Wort melden. Und auch die FEI sollte darüber mal grübeln, wie der Sport überhaupt noch einem ganz normal empfindenden Tierliebhaber zu vermitteln ist, wenn die Spitzenpferde fast jedes Wochenende irgendwo in der Welt Höchstleistung zu bringen haben. Denn „Asche“, wie man in der Branche für Geld sagt, gibt es immer nur vorne. Und dort wollen vor allem die Besitzer sein…

 

Jagdfieber um die Pulsar Crown

 

Von Paul Schockemöhle (68) weiß man, er hat sich Talent antrainiert, wurde dreimal Springreiter-Europameister, aber er war vor allem in erster Linie  immer ein ausgebuffter Geschäftsmann. Über ihn schrieb der im letzten Jahr gestorbene Reitsport-Journalist Karl Morgenstern 1984: „Man erzählt sich in der Gemeinde Mühlen, wenn Paul Schockemöhle auf dem Weg zur Schule einen Nagel auf der Straße fand – dachte er sofort an ein Stahlgeschäft.“ 1991 grübelten er und der ehemalige Diamantenhändler Isaac Arguetty (USA) über eine Weltliga der Springreiter nach. Zwei Jahre danach wurde die "Professional Showjumping Association" (PJA) gegründet. Der Amerikaner und der mexikanische Milliardär und Turnierveranstalter Alfonso Romo als Präsidenten hinterlegten bei einer Schweizer Bank für die Serie 6 Millionen US-Dollar. Nach Qualifikationen in aller Welt sollte das erste Masters Finale 1994 in Frankfurt/ Main ausgetragen werden mit einem Preisgeld für den Sieger von einer Million Dollar. Doch der Weltverband (FEI) vermutete die Gründung einer konkurrierenden Föderation und drohte, wer sich der PJA zuwende, habe das Recht auf Teilnahme an Olympischen Spielen, Championaten und Nationen-Preisen verwirkt. Die Reiter kuschten, es blieb somit bei Gedankenspielen.

 

2007 kam die Global Champions Tour des holländischen Team-Olympiasiegers und Pferdehändlers Jan Tops. Auch eine Serie um viel Geld. In den Kreis der "Global Tour" aufgenommen werden können nur Turniere mit einem Gesamtpreisgeld von 500.000 Euro (5 Sterne-CSI), der Grand Prix muss mit mindestens 150.000 Euro dotiert sein. Dem Gesamtsieger stehen als Bonus 300.000 € zu.

 

Zwischen 1995 und 2000 jagten die Springreiter den Dollar der "Pulsar Crown" des mexikanischen Geldgebers Alfonso Romo. Bei Siegen in den Großen Preisen von Romos Heimatstadt Monterrey/ Mexiko, dem CHIO Aachen und dem CSI in Valkenswaard wären gar 1,5 Millionen US-Dollar fällig gewesen. Zwei Reiter gewannen zwei Grand Prix`: Der Österreicher Hugo Simon 1998 und Jerry Smit 2000. Simon reiste damals vom CHIO in Aachen mit 1,4 Millionen DM aus der Pulsar-Serie und weiteren 300.000 Mark anderem Gewinngeld ab, der Italiener  kam zwei Jahre später im Valkenswaard-Ersatzort Cannes auf umgerechnet 1,6 Millionen Mark. Die Pulsar Crown ist auch nur noch Erinnerung, wirtschaftliche Gründe ließen die Tür zuschlagen.

 

Und einmal gab es eine Mütze…

 

Eine längst vergessene Erfindung hatte nur für ein Springen bestand, 1998 der sogenannte "Grand Slam" des niederländischen Vermarktungsunternehmens und Verlages "BCM". Dem Besten in fünf von sieben Prüfungen sollte ein Scheck in Höhe von 600.000 Mark ausgestellt werden, und außerdem hätte er in einem neuen PKW nach Hause fahren können. Die FEI stoppte den zusätzlichen Geldfluss, der Schweizer Beat Mändli blieb damit der einzige, dem man damals als Sieger in Berlin eine braune Baseballkappe mit der Goldaufschrift "Grand Slam" verpassen konnte.

 

 

 


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