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Panzer Leopard II soll Springpferden schnellere Beine machen... PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Thomas Hartwig/ DL   
Sonntag, 01. April 2018 um 15:40

Warendorf. Nicht erst seit gestern sind deutsche Springpferde im Parcours gegen die Uhroft  nicht mehr schnell genug im Vergleich zur Konkurrenz aus ausländischer Zucht. Nun erhofft man sich Abhilfe aus der deutschen Rüstungsindustrie…

 

Seit Jahren warnen Experten aus Sport und Zucht davor, dass die deutschen Springpferde in den schnellen Springen des internationalen Spitzensports immer mehr ins Hintertreffen geraten. Sie springen zwar hoch genug, aber oft fehlen ihnen im Stechparcours die entscheidenden Zehntel oder hundertstel Sekunden zum Erfolg. Immer öfter stehen bei den Siegerehrungen der Spitzenprüfungen ausländisch gezogene Pferde ganz vorn. Die Vorstände Zucht und Sport der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in Warendorf haben nun ein revolutionäres Maßnahmenpaket verabschiedet, mit dem die deutsche Springpferdezucht zurück in die Erfolgsspur gebracht werden soll. Technische Unterstützung für das Vorhaben gab es ausgerechnet von der Bundeswehr, besser gesagt vom sportwissenschaftlichen Forschungsinstitut an der Bundeswehrsportschule in Warendorf.

 

Mit Hilfe des vom Rüstungskonzern Jena-Optik eigentlich für das Feuerleitsystem des Kampfpanzer Leopard II entwickelten kombinierten Laser- und Video-Verfahrens wurde eine Mess-Methode entwickelt, die beim Freispringen der Pferde zentimetergenau den maximalen Abstand von Vorder- und Hinterbeinen des Pferdes zur obersten Hindernisstange ermitteln kann. Werden nun sämtliche Daten eines Freispring-Wettbewerbes oder des Freispringens bei Körungen und Stutenleistungsprüfungen aufgezeichnet, so kann am Ende blitzschnell ein Mittelwert errechnet werden. Weisen Pferde einen deutlich höheren Abstand auf als den des errechneten Mittelwertes, soll sich das zukünftig negativ auf die Beurteilung oder Notenvergabe niederschlagen. Beim Springen unter dem Sattel, etwa einer Springpferdeprüfung, wird eine modifizierte Methode angewendet. Hier wird die Zeit erfasst, die das Pferd von Absprung bis Landung benötigt. Pferde, die unnötig hoch springen, verweilen logischerweise deutlich länger in der Luft und sind somit im Parcours auch langsamer als Pferde, die nur wenige Zentimeter Platz zwischen Hindernisstange und ihren Beinen lassen. Auch hier kann bei Abschluss der Prüfung ein Mittelwert errechnet werden, dessen Überschreiten dann mit Notenabzug bestraft werden könnte.

 

Oberstleutnant Dr. S. Lauberger, stellvertretender Leiter des sportwissenschaftlichen Forschungsinstituts der Bundeswehr in Warendorf: „Das Feuerleitsystem des Leopard II besteht aus einer Kombination von Lasermessung und modernster K8-Videotechnik. Die Ersttrefferwahrscheinlichkeit des Panzers liegt bei voller Fahrt und einer Schussentfernung von 2000 Metern bei phänomenalen 83 Prozent. Von der Zielauffassung bis zur Schussfreigabe benötigt das System lediglich 0,5 Sekunden. Mit dieser Leistungsfähigkeit ist es für das System ein Kinderspiel, zentimetergenau den Abstand von Hindernisstange zum Pferdebein oder auf die hundertstel Sekunde exakt die Verweildauer des Pferdes in der Luft zu erfassen und auszuwerten. Wir haben die Methode bereits erfolgreich in anderen Sportarten eingesetzt, etwa zur Optimierung von Bewegungsabläufen in der Leichtathletik oder beim Kunstturnen.“

 

In einer gemeinsamen Abstimmung haben sich nun der Vorstand Zucht und der Vorstand Sport der FN auf ein umfangreiches Pilotprojekt geeinigt. Erstmals zum Einsatz kommen, soll das System bei den diesjährigen Bundeschampionaten. Die dann im Herbst folgenden Körungen sollen weitere Erkenntnisse bringen. Nach einer Auswertungsphase im Winter 2018/2019 soll das Verfahren dann zum 1. April 2019 Einzug in die Leistungs-Prüfungs-Ordnung (LPO) und die Zuchtverbands-Ordnung (ZVO) finden.

 

Oberstleutnant Dr. Lauberger, in früheren Jahren selbst erfolgreicher Springreiter bis zur Klasse S, geht in der Beurteilung der Methode aber noch einen Schritt weiter: „Wir haben mit dem System erstmals die Möglichkeit, das Springverhalten der Pferde absolut objektiv zu beurteilen, denn letztendlich brauchen wir Pferde, die hoch genug springen können, aber auch schnell genug sind, um zu gewinnen. Zudem wird es ja gerade bei Zuchtveranstaltungen für die Beurteilungskommissionen immer schwieriger herauszufinden, was ist natürliches, also genetisch bedingtes Springverhalten, und was ist antrainiertes Springverhalten der Pferde.“

 


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