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Aus der Historie der Vielseitigkeit unter vielen Bezeichnungen... PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Max E.Ammann/ DL   
Mittwoch, 06. März 2019 um 12:20

Ittigen/ Schweiz. In einem weiteren Beitrag beschäftigt sich der Publizist Max E.Amann im Schweizer Wochenmagazin „PferdeWoche“ mit der Military, die in Deutschland inzwischen Vielseitigkeit heißt.

 

Die Dressur hat es einfach. Auf Englisch heißt die Disziplin Dressage, wie auch in Französisch, und selbst die Spanier sagen lieber Dressage als «Doma» oder «Adiestramiento» (= Schulung). Springen ist Jumping, Saut oder Salto in den Hauptsprachen, und zwar seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als der Springsport begann. Viel komplizierter wird es mit der dritten olympischen Pferdesportdisziplin, die in der Schweiz, Deutschland und Österreich  jahrzehntelang als «Military» bekannt war, in Frankreich als „Concours Complet“. Diese Namen sind aber nur die bei uns bekanntesten Bezeichnungen für die Dreitageprüfung. In England heisst es «Horse Trials», in den USA «Combined Training». Und die deutschen Journalisten, immer auf «Originalität» aus, schreiben gerne vom «Buschreiten».

Die FEI, als sie vor einigen Jahrzehnten das Englische zur Hauptsprache machte, benützte «Three Day Event». Dann wechselte man zum geläufigeren «Eventing». Und in der Schweiz kennt man noch die «Kombinierten Prüfungen». Nicht zu vergessen die «One Day Events» und auf Schwedisch bei den ers­ten Olympischen Reiterspielen «Fälttävlan». Da das Französische bis in die 80er-Jahre die maßgebende Sprache der FEI war, sind die bekannten Abkürzungsbuchstaben der FEI fast ausschließlich die Anfangsbuchstaben der französischen Disziplinbezeichnungen. Nur gerade im Weltcup wählte der Weltcupdirektor 1978 den Buchstaben «W» von «Welt» und «World» und nicht das «M» von «Monde». Auch für die Jungen Reiter nahm man später «Y» für Young und nicht «J» für Jeune, weil das «J» bereits von den Junioren besetzt war.

 

So heisst es:
• S = Saut = Springen
• D = Dressage = Dressur
• C = Concours Complet = Military etc.
• A = Attelage = Fahren
• E = Endurance = Distanzreiten
• V = Voltige = Voltigieren
• C = Concours
• H = Hippique.

Diese Abkürzungen kamen Jahre nach der Gründung der FEI im Jahre 1921, und noch länger seit der ersten «Military» im Jahre 1902.

Armeeprüfung

 

Es war die französische Armeeführung, die in jenem Jahr eine Leistungsprüfung für das Armeepferd einführte. Es wurde ein dreitägiger Test konzipiert:
• Dressur, als Beweis der Ausbildung.
• Ein Geländetest, über lange Distanzen und zu überwindende Hindernisse, zur Prüfung einer schnellen Verschiebung.
• Ein Springen, bei dem der zurückkehrende Offizier die Fitness seines Pferdes beweisen konnte.

Die Dressurprüfung wurde in der Reithalle der Kriegsschule ausgetragen. Der Geländetag begann mit der 4000 Meter Steeple Chase mit 14 Hindernissen in neun Minuten auf der Rennbahn von Vincennes, gefolgt vom 60 Kilometer Dauerritt, bei dem die Offiziere in Gruppen auf die Reise geschickt wurden.
Die Franzosen nannten die Dreitageprüfung «Championnat du Cheval d’Armes». Bis 1939, dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, war dieses «Championnat du Cheval d’Armes» ein Hauptanlass für die französische Armee. In der Siegerliste finden wir prominente Namen wie Jacques de Saint-Phalle, als Gewinner der ersten Austragung von 1902, Madamet de Maupeou de Soras und in den 30er-Jahren den späteren Dressur­-Olympia­reiter André Jousseaume und den Militaryolympiasieger von 1948 Bernard Chevalier.

Premiere

Im gleichen Jahr, 1902, schrieb der damals prominente Concours Hippique in der Hall du Cinquantenaire, in der belgischen Hauptstadt Brüssel, erstmalig eine nur Offizieren offenstehende Springprüfung aus (damals bestand ein Starterfeld in einer Springprüfung aus Offizieren, Herrenreitern und Berufsreitern). Die Belgier nannten diese Offiziersprüfung «Military». 1903 und 1904 wurde die «Military» über zwei Runden ausgetragen. Für 1905 entschloss die Société Royale Hippique de Belgique, für ihre «Military» die Formel des französischen Championnat du Cheval d’Armes auszuschreiben, und zwar international.

So wurde beim Anlass in Brüssel nicht nur die Bezeichnung «Military» für die Dreitageprüfung verwendet, er wurde auch zum ersten CCI = Concours Complet International. In der Dressur von Brüssel 1905 waren der Ordonanzsattel mit Säbel und ein Mindestgewicht von 85 Kilo vorgeschrieben. Die Dressur bestand aus zwei Teilen: einer Gruppendressur und einem Einzelvorreiten in der Halle. Der Dauerritt bestand aus einem Rennbahngalopp über 3500 Meter mit einem vorgeschriebenen Tempo von 550 Metern pro Minute und 24 Kilometer im Gelände. Nach den ers­ten 15 Kilometern im Gelände kehrten die Teilnehmer in die Hall du Cinquantenaire zurück, um einen Jagdparcours zu absolvieren. Dann folgten die restlichen neun Kilometer und am nächsten Tag ein weiteres Springen.

Am Start dieses ersten CCI Brüssel von 1905 waren 37 Reiter aus vier Nationen: je 14 Belgier und Franzosen sowie sechs Schweden und drei Spanier. Sieger wurde der französische Dragonerhauptmann Paul Bausil.

Meilensteine

1912 kam die erste olympische Military «Fälttävlan» in Stockholm, wo die Gastgeber beide Goldmedaillen gewannen. 1927 folgte die erste von der FEI sanktionierte «vorolympische Military» in Luzern, mit dem deutschen Prinzen Sigismund von Preußen als Sieger. Der 36-jährige Prinz starb drei Tage später auf der Luzerner Allmend nach einen Trainingssturz.

1949 wurden die ersten Badminton Horse Trials ausgetragen – 1951 gab es durch Hans Schwarzenbach auf Vae Victis den einzigen Schweizer Sieg. 1953 wurde erstmals um EM-Ehren in der Military geritten – 1966 um den ersten WM-Titel.

Doch noch immer hat man sich nicht über einen allgemein weltweit akzeptierten Namen geeinigt...

 


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