Sie befinden sich hier: Home Polly Der Traum eines kleinen Mädchens (56)

Wer ist Online

Wir haben 1056 Gäste online

Suche

Anzeige

Anzeigenschaltung

Google Translate

German Chinese (Simplified) Chinese (Traditional) Czech Danish Dutch English French Galician Greek Hungarian Italian Japanese Norwegian Polish Portuguese Romanian Russian Spanish Swedish Turkish Ukrainian

Zugriffe seit 16.09.2009

Anmeldung



Anzeige

Banner

Anzeige

Anzeige

Banner

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Fotoanfragen über KHFrieler@aol.com

Anzeige

Banner

Anzeige

Banner
Anzeige



Der Traum eines kleinen Mädchens (56) PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Uta Ludwig   
Mittwoch, 17. November 2010 um 11:32

 

Polly schämte sich fürchterlich...

 

Polly war am 13. Dezember zu ihrer Klassenkammeradin Moni zum Geburtstag eingeladen. Nicht nur sie, sondern auch ein paar andere Kinder aus der Klasse. Polly war vorher schon einmal bei Moni zuhause gewesen, sie kannte Hansi und die anderen Tiere bereits. Einige der anderen nicht.

 

„Oh, wie süß!“, riefen die Kinder, als sie den Ponystall betraten. Hansi stand in seiner Box. Jeder wollte ihm mal mit der Hand über seine Nüstern streicheln. Karin hatte „Nase“ gesagt. „Was der Hansi für eine weiche Nase hat!“, waren ihre genauen Worte gewesen. Sofort hatte Polly sie korrigiert. Die Nase mit den großen Nasenlöchern nennt man bei Pferden Nüstern. Und diese, zusammen mit dem Maul und den Pferdelippen, waren tatsächlich sehr weich. Sie fühlten sich schön an. Da musste Polly Karin schon Recht geben.

 

Michael und die Zwillinge Ulrich und Dietrich streichelten nur mal kurz über das Fell des Ponys, dann wandten sie sich der Schildkröte zu. Aber die schlief im Heu versteckt unter einer kleinen Schachtel in ihrer Holzbox. „Schildkröten halten Winterschlaf“, erklärte ihnen Moni. Die Jungs riefen nicht so etwas wie „Oh, wie süß!“. Sie gaben sich extra cool und nicht so emotional wie die Mädchen.

Dann zeigte Moni ihren Freunden noch die Hühner. Aber die fanden keinen so großen Anklang bei der Kinderschar. Hühner stinken, fanden sie. Das stimmte, aber nur, weil der Misthaufen hinter dem Gehege war. Den hatten die Kinder gar nicht gesehen und dachten, der unangenehme Landgeruch käme ausschließlich von dem Federvieh.

 

Monis Mama konnte selbst mit herrlichem, selbstgebackenen Kuchen die Kinder kaum von den Tieren weglocken. Sie schlangen die süßen Köstlichkeiten hinunter, nur um schnell wieder nach draußen zu kommen.

 

Monis Papa war nun auch da. Er hatte extra früher mit der Arbeit aufgehört. Er brachte eine besondere Überraschung für die Geburtstagsgesellschaft: Eine Kutschenfahrt mit Hansi.

 

Nun musste Hansi für die Fahrt vorbereitet werden. Und alle sollten helfen. Moni fing an, sie streifte ihm die Trense über. Polly fiel auf, dass an diese Trense keine Zügel verschnallt waren. Moni befestigte einen Führstrick daran und drückte ihn Karin in die Hand: „Du hältst den Hansi fest. Und nicht loslassen!“, sagte sie. Im Leben noch nicht hatte Karin irgend ein Tier am Strick gehalten. Es sah zu komisch aus, wie sie aus einem Meter Entfernung von dem Pferdchen zaghaft das Ende des Strickes mit beiden Händen fest hielt und dabei immer murmelte: „Ruhig, ruhig stehen bleiben, ganz ruhig“, und so weiter. Polly kicherte.

 

Mittlerweile waren alle auf den Vorplatz vor dem Ponystall getreten. Dort war mehr Platz als im Stall. Die Jungs hatten nach Anweisung von Monika das Lederzeug, also das Geschirr, aus der Sattelkammer geholt. Eigentlich war es gar keine richtige Sattelkammer, wie Polly sie aus ihrem Reitstall Hubertus kannte. Dort gab es nämlich einen richtigen Raum für Die Sättel und was man so brauchte. In Monis Ponystall hatte deren Papa nur in einer Ecke Haken und Regale angebracht. Das war also eine Art Sattelkammer.

 

Mittlerweile stand Hansi auf dem Vorplatz vor dem Ponystall. Monis Papa rief die Jungs zu sich, um die Kutsche hinter das Pony zu schieben. Ganz vorsichtig ließ Herr Kettels die beiden Scherbäume herunter, sodass der Hansi zwischen diesen beiden Holzstangen stand. „Hätten wir zwei Ponys, benötigten wir nur eine Deichsel. Die würde dann zwischen die beiden Pferde kommen“, erklärte er dabei. Gleichzeitig befestigte er die starken Lederriemen von Hansis Geschirr an den Scherbäumen.

 

Polly sollte nun die Zügel aus der Sattelkammer holen. Eifrig rannte sie in den Stall. Sie sah sie an einem Haken hängen. Sie nahm sie schnell herunter  und rannte wieder aus dem Stall. Noch im Laufen streckte sie die Zügel ihrer Freundin entgegen. „Was soll ich denn damit?“ ranzte sie Moni an. Wieso? Sie hatte doch die Zügel sofort als solche erkannt. Das schafften die anderen nicht so ohne weiteres. Polly war sich sicher gewesen und ein bisschen stolz auch.

 

„Die sind doch für die Kutsche viel zu kurz! Ich brauch die langen Zügel. Die sind aufgerollt und hängen ganz links an einem Haken. Dort, wo sich auch das andere Kutschgeschirr befindet“, sagte Moni und schüttelte ärgerlich mit dem Kopf. Beschämt trollte sich Polly davon, um die anderen Zügel zu holen. Bloßgestellt! Und das vor allen Klassenkammeraden. Sie bekam einen roten Kopf. War das nötig, dass Moni sie so anmachte? Wenn die Situation andersherum gewesen wäre, hätte Polly ihre Freundin heimlich beiseite genommen und sie unauffällig auf den Irrtum aufmerksam gemacht. Polly schämte sich so, dass die Geburtstagsparty für sie verdorben war.

 

Sie nahm gar nicht mehr wahr, dass die anderen den Zügel-Vorfall überhaupt nicht mitbekommen hatten. Herr Kettels saß bereits vorne auf dem Bock. Das Geburtstagskind neben ihm. Alle anderen Gäste quetschten sich hinten auf die Bänke der kleinen Kutsche. Die war nun mal nicht für acht Personen ausgelegt. Die beschämte Polly stand ganz hinten an. Es gab keinen Platz mehr für sie. „Setz Dich auf den Boden zwischen uns“, rief Claudia. Aber da waren ja die Füße und auch kein Platz mehr für Polly. „Das geschieht mir recht“, dachte sie und drehte sich um, um zu gehen.

 

„Komm auf meine andere Seite“, rief da Monis Papa hinter ihr her und rückte zur Seite. Er schnalzte mit der Zunge und Hansi zog an. Etwas später lenkte Herr Kettels die Kutsche auf einen Feldweg. Dort ließ er Hansi antraben. Der Wind rauschte den  Kindern um die Ohren. Sie lachten vor Freude und riefen begeistert: „Schneller! Schneller“. Als der Kutscher am Ende des Weges durchparierte, lenkte er das Pferdchen in einen weiteren unbefestigten Wirtschaftsweg ein. „Nimm Du die Zügel!“, sagte er zu Polly. „Was, ich?“, fragte sie schüchtern und übernahm die Leinen. Ganz konzentriert lenkte sie nun den Hansi mit der Kutsche. Voller Glück dankte sie Monis Vater innerlich: mit dieser Geste hatte er alles wieder gut gemacht. Polly war wieder glücklich. Die Geburtstagsparty erreichte somit einen Höhepunkt und Polly konnte wieder stolz sein. Sie würde nie mehr Zügel zum Reiten und Zügel zum Kutschfahren verwechseln... Das stand fest!

 

(Fortsetzung folgt....)

 


Um die Nutzbarkeit unserer Seiten zu verbessern, verwenden wir Cookies. Falls Sie mit der Speicherung von Cookies nicht einverstanden sind, finden Sie hier weitere Informationen. Weitere Informationen >>> Cookie-Hinweis.

Hinweis >>>