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Der Traum eines kleinen Mädchens (71) PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Uta Ludwig   
Mittwoch, 02. März 2011 um 16:40

Reiter – prominent wie Popstars...

 

Was eigentlich bedeutet es, prominent zu sein? Das musste Polly noch in Erfahrung bringen. Sie nahm sich vor, im Reitstall einen ihrer Freunde zu fragen. Dabei würde sie sich hoffentlich nicht blamieren. Den Ausdruck „prominent“ hatte sie schon oft im Zusammenhang mit Sängerinnen und Sängern aus dem Fernsehen gehört. Aber gab es auch Prominente im Reitsport? Und wenn ja, waren die auch so glamourös, wie Pop-Größen? Sie wusste es nicht so genau. Aber weil sie sich vor ihren Brüdern nicht blamieren wollte, wartete sie bis zur Reitstunde am heutigen Nachmittag und fragte jetzt nicht zuhause am Mittagstisch die Eltern.

 

Als sie die Einfahrt zum Reitstall Hubertus hochging, wusste sie noch nicht genau, bei wem sie sich am besten erkundigen sollte. Bei ihren Reitkollegen lief sie nämlich Gefahr, ausgelacht zu werden, wegen so einer blöden Frage. Sie sah Aggi aus dem Wohnhaus kommen. Die Familie des Reitlehrers van Hopps wohnte bekanntlich auf dem Gelände des Reitstalles. So hatte die Tochter des Hauses nur wenige Schritte, um ihr Pferd zu sehen. Hatte die ein Glück! Für Polly war es der pure Traum  so zu leben.

 

Sie beeilte sich, um Aggi einzuholen. Die war nämlich genau die richtige Person, um Fragen zu beantworten. Immer nett und sehr freundlich zu jedem! Bei der konnte man sich gar nicht blamieren.

 

„Na klar, gibt es beim Reiten Prominenz“, beantwortete sie Pollys Frage. “Da gibt es doch zum Beispiel den weltbekannten Springreiter, Du weißt schon, den, dessen Frau letzte Woche verunglückte. Hans Günter Winkler, der mit einem Leistenbruch 1956 in Stockholm bei Olympischen Spielen die Goldmedaille gewann. Damit erlangte er Berühmtheit. Jetzt gehört er zur deutschen und internationalen Springreiter- und Sport- Prominenz. Und der verstorbene Dr. Reiner Klimke, der erfolgreichste Dressurreiter bis heute, war prominent. Und Ludger Beerbaum! Auch Olympiasieger. Das sind alles Reiter, die jeder aus der Reiterszene kennt. Und da gibt es noch viel mehr. Wenn die irgendwo auf Veranstaltungen erscheinen, werden die genauso hofiert wie ein Pop-Star auf einer Gala.

 

„Bleib mal stehen und warte. Ich hole grad mal was“, sagte sie zu Polly und rannte zurück ins Haus. Als sie wieder heraustrat, hatte sie etwas in der Hand. „Mein Autogrammbuch“, sagte sie und fing an darin herum zu blättern. Polly tat so, als wäre sie überrascht. Sie konnte ja schlecht zugeben, dass sie vor ein paar Wochen Aggi und deren Freundinnen belauscht hatte, als sie über das Sammeln von Autogrammen redete.

 

„Hier habe ich ein neues Autogramm von einem prominenten Springreiter. Schau mal! Das ist die original Unterschrift von Christian Ahlmann“, sagte sie und zeigte auf ein Krickel-Krackel, was für Polly nicht zu entziffern war. Aber etwas stand in sehr ordentlicher Schrift daneben. „Ich habe dazugeschrieben, was ich über Chistian Ahlmann weiß“, erklärte Aggi der beeindruckten Polly. Dort stand sehr leserlich:

 

Christian Ahlmann  /Springreiter

 

Geb. 17.12.1974

Wohnhaft in Marl/ Deutschland

 

Als 15-jähriger jüngster Träger des goldenen Reiterabzeichens

 

2003 Doppel-Europameister mit seinem Schimmel Coester auf dem Turnier in Donaueschingen

 

Autorgramm-Adresse:

Christian Ahlmann Sportpferde GmbH

Frentroper Str. 23

45768 Marl

e-Mail Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! Sie müssen JavaScript aktivieren, damit Sie sie sehen können.

 

Polly staunte nicht schlecht. Sie war mega beeindruck. Neben dem Text klebte noch ein Foto des Reiters. Den fand Polly zwar schon ziemlich alt, aber doch ganz nett aussehend. „Wie kann ich nur an die Autogramm-Adresse von diesem Christian Ahlmann herankommen? Ob ich einfach danach fragen soll?“ Polly überlegte, ob sie damit aufdringlich wäre. Da bot Aggi schon von sich aus an, dass Polly sich alles abschreiben könne. „Komm mit ins Büro, da gibt’s was zum Schreiben“, sagte sie liebenswürdig zu der kleinen Reitkollegin.

 

Schon auf dem Weg dorthin überlegte Polly, dass sie sich selbst so ein Autogramm besorgen würde. Ein Foto von dem Springreiter würde sie sicherlich einmal aus irgendeiner Reiterzeitung ausschneiden können. Das könnte sie auch später noch in ihr Autogramm-Heft einfügen. Einen Platz würde sie einfach dafür einkalkulieren, falls in der Zwischenzeit noch andere Autogramme  dazukämen.

 

Aggi erklärte stolz, dass sie das Autogramm von Christian Ahlmann selbst besorgt hätte. Ganz mutig hätte sie den Springreiter angesprochen und einfach ihre Kladde und einen Filzstift hingehalten. Sie hatte höflich „Guten Tag, können Sie bitte......“, sagen wollen, da hatte der Reiter schon den Stift gegriffen und seine Unterschrift in das Büchlein geschrieben, ohne Aggi anzusehen oder nur auf ihre Worte zu reagieren. Dann lief er einfach weiter. Das war alles anlässlich einer großen Springpferde-Auktion von einem Holger Hetzel, der selber auch ein prominenter Springreiter war. Aggi war mit ihrem Vater im Dezember auf dieser Auktion gewesen. Sie hatten aber kein Springpferd ersteigert. „Viel zu teuer für uns“, erklärte Aggi. „Außerdem hätte ich ja ein Dressurpferd gewollt“, fügte sich noch lachend hinzu.

 

Dann hatte Polly sich aber sehr beeilen müssen, um noch rechtzeitig zur Reitstunde fertig zu werden. Sie sollte heute „Blue“ reiten. Das Pony kannte sie noch nicht so gut. Normalerweis ritt ein Junge namens Thomas dieses Pferd. Der Wallach war weiß mit Flecken. Diese Flecken waren weder braun noch schwarz, sondern sahen tatsächlich etwas bläulich aus. Wie die Haare der Frau Esser aus dem Büro. Nein! Die waren richtig blau dagegen, fand Polly. Sie würde gleich nach der Stunde die anderen darauf aufmerksam machen. Die Idee fand sie lustig, und sie musste lachen. „Was ist denn komisch?“, fragte der Reitlehrer, der sich wunderte, dass eine Reiterin mitten in der Schulstunde anfing laut zu lachen. „Ach, nichts!“, rief Polly fröhlich, sodass alle anderen ihre Köpfe nach ihr umdrehten.

 

„Mehr Konzentration, wenn ich bitten darf!“, brüllte Herr van Hopps. Er versuchte, sich Respekt zu verschaffen, aber so ganz gelang ihm das nie bei den Kindern, die ihn genau einzuschätzen wussten. Aber ganz so blöd war der Reitlehrer auch nicht. Er ließ die Kinder einfach antraben und aussitzen. Dazu mussten sie vier mal „Schlangenlinien durch die ganze Bahn“ reiten. Das war schon ziemlich anstrengend. Polly verging das Lachen. Tatsächlich musste sie sich nun konzentrieren, dass sie genau die Hufschlagfiguren einhielt. Die meisten Pferdchen versuchten zu dicht hinter dem Vordermann zu bleiben und die Ecken abzurunden. Blue war da nicht anders. Polly musste ganz doll mit dem inneren Schenkel das Pony auf dem Hufschlag halten. Man konnte auch nicht einfach am äußeren Zügel ziehen, weil ja das Pferd auf einer Geraden gerade gestellt sein sollte, also der Hals und der Pferdekörper sollten ganz gerade sein. Bei einer Wendung sollte ein Pferd leicht nach innen gebogen sein. Aber nur so weit, dass der Reiter den Rand der inneren Nüster und des inneren Auges des Pferdes sehen konnte. Den inneren Schenkel benutzte der Reiter dazu, damit sich der Pferdekörper quasi um diesen Schenkel bog. Das richtig hinzubekommen erforderte schon viel Konzentration. Aber Polly schaffte das. Fand sie jedenfalls. Der Reitlehrer hatte die kleinen Reiter wieder im Griff. Alle gaben sich Mühe. Die Reitstunde war auch heute wieder viel zu schnell vorüber.

 

(Fortsetzung folgt.....)

 


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