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Der Traum eines kleinen Mädchens (81) PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Uta Ludwig   
Mittwoch, 11. Mai 2011 um 15:21

Kalte Dusche für Rih –und ab ging die Post...


Auf einmal war alles anders. Krach, Tumult. Dabei war für Polly die Pony-Reitstunde bisher so verlaufen wie immer. Wie immer eben, nämlich langweilig, wenn Reitlehrer Karl van Hopps die Stunde für die Kinder hielt. Polly war für Michi eingeteilt worden. Dabei handelte es sich um das erste Doppel-Pony, was im Schulbetrieb eingesetzt wurde. Weil es deutlich größer war als die anderen Ponys, waren die Kinder besonders stolz, wenn sie Michi reiten durften. Das galt auch für Polly. Außerdem musste Michi meistens an der Tete der Abteilung gehen, weil es die größeren Schritte machte. Ein kleineres Pony vor Michi stellte immer ein Problem dar, weil der Wallach gar nicht so langsam gehen konnte. Doch nun war die Eintönigkeit mit einem Schlag vorbei. Vor der Halle wurde gerufen, gar gebrüllt. Alle rannten in Richtung Vorplatz. Herr van Hopps verließ auch die Reitbahn, um nachzusehen, was geschehen war. Die zurückgebliebenen Kinder parierten ihre Ponys durch und rätselten, warum soviel Aufregung herrschte.

 

So schnell sie nun konnten, beendeten auch sie ihre Reitstunde, von der sie sonst nicht genug bekommen konnten. Sie stellten die Ponys flugs in ihre Boxen und liefen nach draußen. Dort sahen sie Rolf, der in Tränen aufgelöst war. Mit einem Blick erfassten Polly und ihre Freunde, dass einige Erwachsene und Jugendliche auf das benachbarte Feld liefen und dabei laut den Namen von Rolfs Pony Rih riefen. Der war nämlich abgehauen. Nur mit einem Halfter und dem Führstrick daran. „Der ist weg! Den kriegen wir nie wieder!“, jammerte Rolf und schluchzte dabei laut auf. „Nun bleib mal ruhig. Wir fangen den Rih schon wieder ein“, gab der Reitlehrer beruhigend zurück. „Wenn Rih aber nun unter ein Auto läuft???“, stellte Anton die völlig überflüssige Frage. Sofort schluchzte Rolf wieder laut und schnappte dabei nach Luft. Der Rotz lief ihm aus der Nase. Frau Dimmer zückte ein Papiertaschentuch aus ihrer schwarzen Lackhandtasche und reichte es Rolf mit spitzen Fingern.

 

Polly und ihre Freunde schauten sich kurz an, dann liefen auch sie los. Hinter den anderen her. In Richtung Feld. Rih hatte das Gelände des Reitstalles Hubertus längst hinter sich gelassen und galoppierte weiter. Immer weiter. Die Kinder konnten ihn aber noch sehen und rannten hinterher. Die anderen, die zuerst losgelaufen waren, konnten Rih auch nicht einholen. Aber alle liefen so schnell sie konnten und riefen dabei immer wieder den Namen des Flüchtigen. Polly war auch schon  völlig außer Puste. Dabei gingen ihr schreckliche Gedanken durch den Kopf. Was, wenn Anton Recht hatte? Wenn Rih an einer Verkehrsstrasse auskommen würde? Nicht auszudenken, was passieren könnte, wenn gerade dann ein Auto kam? Polly mochte sich das gar nicht vorstellen. Warum war der Rih überhaupt weggelaufen? Warum konnte so ein blödes Pony nicht denken? Dann wüsste es doch, dass es im Stall am sichersten war.

 

Polly und ihre Reitkameraden musste anhalten. Sie konnten nicht mehr. Die Kinder hatten Seitenstechen vom Rennen. Es blieb ihnen  nichts anderes übrig, als aus der Ferne zu beobachten, wie die Erwachsenen immer noch hinter Rih herliefen. Er war schon fast am  anderen Reitstall, den es im Nachbarort gab. Dort begrenzten wunderschöne schneeweiße Zäune riesige Weiden. Vereinzelt standen Pferde darauf. Sogar Stuten mit kleinen Fohlen. Dort blieb Rih auf einmal stehen. Er stand am Zaun und schnupperte in Richtung einer Stute, deren Fohlen gerade bei ihr säugte. Rih schien zu ihnen hin zu wollen. Aber der weiße Zaun stand zwischen ihm und den anderen Pferden.

 

Rih lief am Zaun auf und ab. Es war schließlich Joachim, der es schaffte, den Strick zu ergreifen und Rih festzuhalten. Rih war eingefangen und es war nichts Schlimmeres passiert. Alle waren erleichtert. Polly und die anderen Ponykinder drehten sich beruhigt um und schlenderten nun langsam über ein großes Rhabarberfeld, durch das sie vorhin versucht hatten schnell zu laufen. Dabei waren sie aber nicht richtig vorwärtsgekommen. Der Rhabarber war schon zu hoch. Jetzt hatten die Kinder Zeit, um ihre Füße genau zwischen den Pflanzen aufzusetzen. So ging es bequemer zurück zum Stall.

 

Überglücklich nahm der Rolf sein Pony wieder in Empfang. Er musste nun  erst einmal erklären, wie es zu diesem Malheur kommen konnte. Dabei kam heraus, dass er sein Pony mit Wasser abspritzen wollte. Er hatte bei den Großen gesehen, wie die das machten und wollte genauso vorgehen. Das ging voll in die Hose. Rolf hatte gar nicht erst nachgefragt, wie man das macht. Er hatte gedacht, das gehe so ganz einfach: Man nimmt den Schlauch, stellt das Wasser an und bespritzt damit sein Pferd. Das hätte er lieber nicht getan. Er hatte dabei fast alles falsch gemacht.

 

Joachim und Aggi nahmen den Vorfall von soeben als Anlass, den Kindern eine Lehrstunde im Abspritzen zu erteilen. Aggi holte ihren Marco und führte in an das flache Betonbecken heran. Eigentlich handelte es gar nicht um ein richtiges Becken, sondern nur um eine kleine Vertiefung im Betonboden. Dorthinein stellte sie ihren Marco. Den Führstrick hielt sie in den Händen. Sie befestigte ihn nicht an dem dafür vorgesehenen Ring in der Mauer. „Damit er sich daran nicht aufhängt und verletzt, wenn er vielleicht in Panik gerät“, sagte sie dazu. Der Wasserschlauch lag auf dem Boden. Er weicher Strahl floss heraus. „Damit das Pferd sich nicht erschreckt“, erklärte Joachim. „Natürlich kommt kaltes Wasser aus dem Schlauch. Das haben die Tiere ebenso wenig gerne wie wir Menschen“, fügte er dann noch hinzu. Aggi bückte sich langsam und nahm den Schlauch mit dem laufenden Wsaser vorsichtig hoch. Sie fing bei den Vorderhufen an. Ganz langsam führte sie dann den Wasserstrahl die Vorderbeine hinauf bis zur Brust von Marco. Anschließend ging sie zu den Hinterbeinen des Pferdes und begann wieder bei den Hufen an. Auch hier ging sie dann langsam höher mit dem Strahl. „Das macht man so, damit sich das Pferd vorsichtig an das kalte Wasser gewöhnt. Wenn es richtig warm ist im Sommer, kann man auch das ganze Pferd abspritzen. Man geht nachher von den Beinen über den Hals bis zur Sattellage. Die Nierenpartie, also der Rücken hinter der Sattellage, spritzt man nur bei großer Hitze ab. Dabei ist wichtig, dass man anschließend mit einem Schweißmesser den Rücken des Pferdes sofort abzieht. Der sollte nämlich nie so ganz nass bleiben“, erklärte Aggi den Kindern und fügte noch hinzu, dass der Pferderücken eine ganz sensible Partie sei. Außerdem wäre immer wichtig im Umgang mit Pferden, dass man ganz ruhige Bewegungen ausführe. Jede Möglichkeit, sich zu erschrecken, sollte den Tieren erspart werden.

 

Genau das aber war bei Rih heute passiert. Rolf hielt das Pony am Strick. Es war schon gut, dass er es nicht an der Wand festgebunden hatte. Rolf stellte das Wasser einfach volle Pulle an und hielt den eiskalten Wasserstrahl mitten auf sein Pony. Ohne Vorwarnung. Rih war so erschrocken, das er sich losriss und davon lief. „So gesehen, hätte ich das auch getan“, sagte Polly laut und alle lachten.

 

„Wenn ihr alles richtig macht, kann so eine Dusche den Ponys richtig gut tun. Vor allem im Sommer. Also haltet Euch an alles, was Aggi und ich Euch demonstriert haben. Dann kann nichts passieren. Und nun, Polly, hol mal Michi. Wir wollen schauen, ob ihr alle gut zugehört habt“, sagte Joachim.

 

(Fortsetzung folgt.....)

 


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