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Der Traum eines kleinen Mädchens (17) PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Uta Ludwig   
Dienstag, 16. Februar 2010 um 11:45

Polly hat ein schlechtes Gewissen

17. Kapitel

Polly hatte noch eine Extra-Reitstunde gut von letzter Woche. Wegen ihres guten Zeugnisses durfte sie am vergangenen Mittwoch zwei Kärtchen aus ihrer Zehnerkarte benutzen.

Aber es kam nicht dazu. Sie hätte das dem Reitlehrer vorher sagen müssen. So aber waren an diesem vergangenen Mittwoch zu viele Kinder da, die reiten wollten. Lisa war sowieso immer besonders beliebt bei den Kindern, weil sie ein besonders braves Pony war.

Und dann war Polly letzte Woche etwas sehr Unheimliches passiert. Mama hatte sich ganz doll aufgeregt und sogar den Reitlehrer von zu Hause aus angerufen. "Es geht nicht, dass fremde Personen unbemerkt an die Kinder herankommen", schimpfte Mama. Sie war völlig empört. So aufgeregt hatte Polly ihre Mama noch nie gesehen. "Im Reitstall müssen unsere Kinder doch sicher sein!", rief sie in den Hörer des Telefons. Als Papa abends von der Arbeit nach Hause kam, erzählte sie ihm, dass ein fremder Mann mit Polly auf den Heuboden gehen wollte, und keiner der Erwachsenen hatte das überhaupt mitbekommen. Der fremde Mann gehörte gar nicht in den Reitstall. Er hatte keine Kinder, die dort ritten, er ritt selber nicht, und er hatte dort kein eigenes Pferd. Der fremde Mann war ein entfernter Bekannter von dem Pferdepfleger gewesen, mehr nicht. Dieser fremde Mann lockte Polly mit kleinen Kätzchen, die sich angeblich auf dem Heuboden des Reitstalls befanden.  

Polly wollte unbedingt die Baby-Kätzchen sehen. Aber instinktiv fühlte sie, dass irgend etwas nicht in Ordnung war. Sie wusste aber nicht, wie sie sich in dieser unangenehmen Situation verhalten sollte, ohne unhöflich zu werden.  

Darüber regte Mama sich besonders tierisch auf. Sie schnauzte Polly an, die ganz klein und unglücklich auf dem Küchenstuhl saß. "Was habe ich Dir i m m e r gesagt, Penelope?", fragte Mama aufgebracht. "Egal, was passiert, Du gehst mit niemandem mit, gleichgültig wohin." Mama hielt sich dran mit Schimpfen. "Woher wolltest Du denn wissen, ob es überhaupt Kätzchen gibt. Aber auch wenn, und wenn kleine Kätzchen noch so niedlich sind, Kinder gehen mit niemandem irgend wohin mit!!!!", sagte Mama jetzt etwas ruhiger zu ihrer Tochter. "Böse Menschen locken Kinder mit Süßigkeiten oder mit niedlichen Tieren", fuhr Mama fort. "Deine Brüder dürfen auch unter keinen, absolut keinen, Umständen mit Fremden mitgehen. Auch nicht mit fremden Frauen", sagte Mama. Polly fühlte sich richtig klein. Sie wusste jetzt, dass sie zu vertrauensvoll gewesen war. Das würde ihr nie mehr passieren. Nie mehr!!!  

Sie wusste jetzt ja selber, wie Gefahr sich anfühlte, und das wollte sie nie mehr fühlen.

Polly kam mit gemischten Gefühlen im Reitstall an. Sie schämte sich. Hoffentlich sprach sie keiner auf den Vorfall an.  

Sie sah keinen ihrer Freunde im Ponystall. Polly wunderte sich. Sie wandte sich um, um zum Reitlehrer zu gehen, weil sie wissen wollte, wen sie heute reiten durfte und wen sie daher putzen und satteln sollte. Im Stall für die großen Pferde, durch den sie gehen musste, standen ihre Freunde und ein paar Kinder, die zum Ponyreiten gekommen waren um ein braunes Pony herum. Das Pony hieß Rih. Es war neu hier. Anne erklärte den anderen etwas, als Polly dazu kam.  

"In der letzen Zeit waren die Ponys nicht mehr ordentlich geputzt worden", sagte Anne. "Heute fällt die erste Reitstunde aus. Sie findet nicht statt. Ihr sollt erst mal lernen, wie man ein Pony richtig putzt." Anne machte ein ganz wichtiges Gesicht. Weil sie groß war, konnte sie auf die meisten der umstehenden Kinder herabgucken. Das verstärkte die überhebliche Art, die Anne sonst nie hatte. "Herr van Hopps hat mit mir geschimpft, obwohl ich ja nichts dafür kann, wenn ihr die Ponys nicht richtig putzt. Jetzt soll ich Euch zeigen, wie das geht. Wenn wir das nicht hinkriegen, fällt die nächste Stunde auch aus. Das wollt ihr doch nicht, oder?" sagte Anne streng. Sie benahm sich wie eine Erwachsene – und war doch auch noch ein Kind, wie sie alle.  

"Hier haben wir ein neues Pony. Es ist ganz dreckig von der Weide. Erst Mal machen wir den Strick hier am Ring fest, aber so, dass, wenn das Pferd in Panik gerät, ihr ihn mit einem Zug lösen könnt. Wie man das macht, zeige ich Euch später. Wenn ich mal nicht da bin, fragt doch einfach einen von den Großen, wie das geht", sagte Anne zu den erstaunten Kindern. Es hatte keiner damit gerechnet, dass eine Reitstunde wegen so etwas ausfallen könnte. Der Reitlehrer hatte auch mit Harald geschimpft. Als Sohn des Reitstallbesitzers sollte der doch wissen, wie wichtig die Fellpflege für die Tiere ist.  

"Weil wir das Pony noch nicht kennen, müssen wir besonders vorsichtig sein. Wir können ja nicht wissen, wie es reagiert. Ab es schon menschlichen Umgang gewohnt ist oder ob es immer nur auf einer Weide war", erklärte Anne immer weiter.  

"Wir fangen an mit Hufe auskratzen. Wir nehmen zuerst den linken Vorderhuf auf, dann den linken Hinterhuf. Auf der rechten Seite auch den vorderen zuerst", sagte das rothaarige Mädchen zu den anderen. "Mit dem Haken des Hufkratzers entfernen wir vorsichtig Dreck und Mist aus den Hufen. Wir müssen ganz vorsichtig sein, weil der Pferdehuf von unten mit einem Hufkratzer durchstochen werden kann. Der Huf ist nur außen richtig hart, innen ist er weich. Die Hufsohle kann beschädigt werden, sodass Blut rauskommt. Im Huf ist Leben. Und Knochen. Wenn ihr den Huf von unten anschaut, seht ihr zwei Rillen und dazwischen eine Erhöhung. Das ist der Hufstrahl. Er ist immer ziemlich weich. Nur der Hufschmied darf daran und ihn beischneiden. Der Huf darf nicht verletzt werden. Wenn er dem Pferd wehtut, lahmt es. Im schlimmsten Fall muss es zum Metzger", sagte Anne ganz wichtig, und beim Nennen des Metzgers schaute sie die Kinder an, wie die reagieren. Sie sah entsetzte Gesichter.  

"Ihr müsst ab und zu am Huf riechen. Er stinkt, wenn er faul ist. Das geschieht, wenn die Hufe zuviel im nassen Mist stehen. Oder auf `ner zu nassen Weide", Anne steckte zur Demonstration ihre Nase in den Huf und merkte nicht, dass sie ein Stückchen Mist an ihrer Nasenspitze kleben hatte. Die Kinder grinsten und kicherten, als Anne mit ihren Erklärungen fortfuhr. "Optimal wäre es, man macht die Hufe sauber, trocknet sie ab und streicht sie mit Huffett ein", erläuterte sie. "Aber wir haben kein Huffett für die Schul-Ponys", sagte sie bedauernd.  

"Willst Du mal?", fragte sie Rolf. Anne reichte dem Jungen, der für sein Alter, sechs Jahre, ziemlich klein war. Aber der nahm tatsächlich den Hufkratzer. Obwohl auch er natürlich das neue Pony nicht kannte, nahm er mutig dessen Hinterbein in die Hände und hob das Pferdebein an. Rih war ein bisschen nervös, aber er ließ sich von Rolf den Hinterhuf auskratzen.. Nur Rolf steckte seine Nase nicht ganz so weit in den Huf. "Der stinkt nicht", behauptete er einfach. 

Zum Schluss benutzte er das kleine Bürstchen, um die Hufe auszufegen.  

Dass Knochen im Huf sein sollten, konnte Polly kaum glauben. Sie dachte immer, der Huf sei innen genau wie außen. Sie musste zugeben, dass das schon interessant war, was Anne erzählte. Aber es war genau wie früher bei Gabi: die kam sich auch immer so wichtig vor, wenn sie etwas erklärte, was ein anderer noch nicht wusste. Eines Tages würde sie, Polly, es sein, die anderen Kindern sagte, wo`s langgeht.  

Jedenfalls hatte keiner Polly auf den vergangenen Mittwoch angesprochen. Sie war erleichtert. Keiner ihrer Freunde hatte was gemerkt. Polly würde sich nie mehr in eine so gefährliche Situation bringen. Jetzt freute sie sich auf die Reitstunde.

(Fortsetzung folgt...)

 

 

 


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