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Der Traum eines kleinen Mädchens (21) PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Uta Ludwig   
Dienstag, 16. März 2010 um 17:00

Pollys Kuddelmuddel

21. Kapitel

 

Letztes Wochenende war wieder so richtig langweilig. Das Wetter schlecht und viel zu kalt. Da Polly alle Schularbeiten schon gemacht hatte, gab es für sie nichts mehr zu tun. Sie hing nur so rum und dachte an den Reitstall und Lisa. "Könnte ich doch jetzt dort sein", dachte sie und lief zur Mama in die Küche. Polly begann zu quengeln, sie wolle in den Stall. Mama ging aber nicht auf sie ein. Sie fuhr fort, das Mittagessen zu bereiten. Also nervte Polly ihre Mutter weiter mit dem Wunsch, jetzt in den Reitstall zu wollen. Schließlich errang Polly einen Teilsieg insofern, dass Mama in Aussicht stellte, dass Polly nächste Woche vielleicht auch zusätzlich mal am Wochenende in den Reitstall gefahren würde. Polly war zufrieden, hatte ein bisschen ihr Ziel erreicht.

 

Heute lief sie gleich zu Anne und Harald, um ihnen mitzuteilen, dass sie am Samstag oder Sonntag auch kommen würde. Dann ging sie zum Reitlehrer und teilte auch ihm mit, dass sie einmal mehr in der Woche zum Reiten kommen würde. Der gab aber zu bedenken, dass Samstag und Sonntag eigentlich keine Pony-Schul-Stunden vorgesehen seien. Das Wochenende blieb den Privat-Pferde-Besitzern und den berufstätigen Erwachsenen vorbehalten. Herr van Hopps machte richtig von "oben herab", fand Polly, voll  doof war der heute. Eigentlich mochte sie den Reitlehrer. Der hatte die Angewohnheit, eine Dose Pullmoll Kräuterbonbons aus der Tasche zu ziehen und sich eines in den Mund zu stecken. "Hustenbonbons! Für einen guten Atem", sagte er. Ganz selten bot er jemandem so ein Bonbon an, und dann nur jemandem, den er gut leiden konnte. Polly hatte sich schon zwei Mal eines nehmen dürfen. Aber es waren nur sehr kleine Bonbons, so mickrige Kügelchen.

 

Herr van Hopps rief alle zu sich, die heute reiten wollten, und teilte die Ponys ein: "Petra auf Diana ist klar. Harald auf Max, Maria auf Fips, Rolf auf Rih und Polly auf Lisa!" Polly war erleichtert. Sie hatte befürchtet, heute wieder Prinz reiten zu müssen. Der war so anstrengend und ging nie vernünftig durch die Ecken. Lisa konnte alles viel besser.

 

Die Kinder beeilten sich mit Putzen und Satteln. Polly brauchte keine Hilfe mehr, ihr Pferdchen fertig zu machen. Sie fing mit Hufeauskratzen an. Genau wie es Gabi ihr damals gezeigt hatte. Alles kein Problem mehr für Polly. Sie schaffte es heute sogar als erste in der Reithalle zu sein und als erste aufzusteigen. Selbst der Reitlehrer war noch nicht da. Durch das Hallenfenster konnte Polly in die "Tränke" schauen und sah Herrn van Hopps mit einigen Müttern an der Theke stehen, und auch er hielt ein Glas Sekt in der Hand. Polly hörte die Erwachsenen bis in die Halle lachen.

 

Selbst als alle Kinder schon auf ihren Pferdchen saßen, kam der Reitlehrer noch nicht. Also bildeten sie noch keine Abteilung, weil sie nicht wussten, wer heute an den Anfang ging. Wahrscheinlich wieder Petra mit ihrem Privat-Pony, aber sicher war das nicht.

 

Jeder ritt für sich. Harald trabte sogar einfach an, ohne auf den Reitlehrer zu warten. Das nahm Rolf zum Anlass, es seinem Kumpel gleichzutun. Rolf überholte Harald und wurde immer schneller. Rih sprang in den Galopp und wurde immer schneller. Rolf rief "Hufschlag frei!" und galoppierte außen herum an allen vorbei. Rolf stand in den Steigbügeln. Wie ein Rennreiter beugte er seinen Oberkörper nach vorne über den Pferdehals. Er lachte laut und rief seinem Pferdchen zu "Schneller, schneller". Harald auf Max machten es ihm nach. Die drei Mädchen standen mit ihren Ponys mitten in der Halle und schauten den übergeschnappten Jungen zu.

 

"Seid ihr verrückt geworden? Sofort aufhören!!!", brüllte Herr van Hopps in die Halle. Keiner hatte ihn aus der Tränke kommen sehen. Die Jungen erschraken. Sie zogen ganz doll am Zügel. Max machte eine Vollbremsung und Harald flog im hohen Bogen über Mäxchens Hals in den Dreck. Da lag der Harald nun. Ganz verdutzt schaute er, der Dreck hing ihm im Gesicht.

 

Herr van Hopps hatte ein ganz rotes Gesicht. Die Beule an seiner Schläfe war ganz dunkelrot, und Polly hatte wieder Angst, sie könnte platzen. Nicht auszudenken... Der Reitlehrer holte nervös seine Bonbon-Dose raus und steckte sich eines in den Mund. Er war sauer auf die Jungs. "Harald, Du müsstest doch eigentlich wissen, dass man Pferde erst warm reiten muss", sagte er zu dem Sohn von dem Reitstallbesitzer. "Ich habe das gewusst. Deswegen bin ich nur Schritt geritten", schleimte Petra altklug herum und kam sich so toll vor. Insgeheim beneidete Polly die Jungs um ihren Mut. Sie würde auch gerne so schnell durch die Halle galoppieren. Das muss ein herrliches Gefühl sein.  Jetzt aber wurden die beiden Jungs erst Mal tüchtig ausgeschimpft.

 

"Die Pferde stehen vierundzwanzig Stunden in ihrer Box. Wenn sie in die Reitbahn kommen, sind sie noch steif. Das ist genau, wie wenn ihr den ganzen Tag im Bett gelegen habt. Dann könnt ihr euch auch nicht sofort flott bewegen", erklärte der Reitlehrer. "Durch das Schrittreiten am Anfang werden die Muskeln und die Gelenke warm und geschmeidig. Deswegen trabt man auch zuerst leicht, bevor man mit dem eigentlichen Training beginnt. Vor allem ist die Verletzungsgefahr nicht so groß. Die meisten Verletzungen passieren, wenn eben die Muskeln und Gelenke noch kalt sind. Es kommt dann leicht zu Brüchen oder Rissen", fuhr er fort. "Die großen Reiter traben am Anfang der Trainingseinheit ganz ruhig und gleichmäßig, sie sprechen sogar vom Joggen. Wenn ihr mal zum Maimarktturnier in Mannheim kommt, könnt ihr das besonders gut beobachten, weil die Zuschauer nah an die Abreiteplätze herankommen. Also, vieleicht habt ihr die Chance, Ende April, Anfang Mai mal zum Turnier nach Mannheim zu kommen. Aber ihr könnt das auch bei dem einen oder anderen Turnier  hier in unserer Gegend sehen."

 

Polly war sicher, dass Rih und Mäxchen schon warm genug waren. Aber, wie erwartet, führte Petra wieder die Abteilung an. Die beiden Jungs mussten sich auch einreihen. Sie hatten nun aber das Problem, dass ihre Ponys sehr aufgedreht waren. Die Jungs konnten sie kaum zurückhalten. Die Ponys waren in diesem Zustand zu schnell für die Abteilung.

 

Ausgerechnet heute forderte Herr van Hopps die Kinder mehr als sonst. "Abteilung...........Volte marsch!", kommandierte er plötzlich. Polly wusste nicht wohin. Sie kannte das Kommando nicht. Petra, vor ihr, verließ den Hufschlag, Polly ritt hinterher.  Aber unmittelbar lenkte Petra ihre Diana zum Hufschlag zurück. So schnell konnte Polly gar nicht reagieren. Sie schaute nach Maria , die hinter ihr geritten war. Aber die hatte auch den Hufschlag verlassen und ritt einen Kringel zum Ausgangspunkt zurück, so dass sich Polly auf einmal alleine in der Bahn stehen sah. Die anderen waren alle wieder hintereinander auf dem Hufschlag, nur Pollys Platz war leer. Sie war verwirrt. Was war geschehen?

 

"Weißt Du nicht, was eine Volte ist", fragte der Reitlehrer. Die anderen kicherten. Polly schaute beschämt auf den Boden. "Eine Volte ist ein kleiner Kreis. Ihr reitet eine Zehn-Meter-Volte. Das heißt, die Volte hat zehn Meter Durchmesser, und weil die Reitbahn zwanzig Meter breit ist, müsst ihr einen kleinen Kreis bis zur Mitte der Bahn reiten und wieder dahin zurück, an die Stelle, wo ihr den Hufschlag verlassen habt. Die erste Hälfte müsst ihr auf euren Vordermann achten, damit ihr genügend Abstand haltet. Die zweite Hälfte müsst ihr darauf achten, dass ihr nicht mit eurem Hintermann zusammen stoßt. Es ist ganz einfach. Also noch ein Mal", erläuterte der Reitlehrer die für Polly völlig neue Lektion. "Volte........marsch!", ertönte es wieder.

 

Polly bekam Lisa nicht sofort vom Hufschlag weg, sie stieß fast mit Petra zusammen, als diese ihre Volte fast ausgeführt hatte. Beide mussten abbremsen, und schon kam Maria angeritten, und alle drei standen in einem Knäuel neben dem Hufschlag. "Polly ist das schuld! Die hat keinen Abstand gehalten", krähte Petra, wobei deren Stimme jetzt so krächzte, wie die Stimme ihrer Mama letzte Woche, als die Trense weg war. Petra ging ihr heute gehörig auf den Geist. Als ob die alles könnte und die anderen gar nichts... Nur weil die ein eigenes Pony hatte! Blöde Kuh!!!!

 

Es war das erste Mal, dass die Reitstunde bei Herrn van Hopps fast so anstrengend war wie die beim Hilfsreitlehrer Joachim.

 

Immerhin beim dritten Mal klappte es halbwegs mit der Volte. Die Abteilung kam nicht zum Stoppen. Polly wusste ja, was kommt. Deswegen hatte sie einfach vorher schon mehr Abstand gehalten. Nächsten Mittwoch, oder vielleicht schon am Wochenende, würde sie von Anfang an mehr Abstand halten.

 

(Fortsetzung folgt.....)

 

 

 

 


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