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Polly und der Traum eines kleinen Mädchens (32) PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Uta Ludwig   
Dienstag, 01. Juni 2010 um 19:33

Polly und der böse Anton

32. Kapitel

 

Ein Höschen im Stroh und die „Equitana Open Air“ in Neuss bestimmten die letzte Woche.

 

 

Polly konnte die Aufregung über einen Slip in einer Pferde-Box nicht wirklich verstehen. Aber selbst der Einfältigste musste merken, dass die Erwachsenen sich ereiferten. Pollys Mama war regelrecht empört, als sie davon hörte. Der Pitter, der das pikante Kleidungsstück beim Misten in Burgos`Box gefunden hatte, wusste damals nicht, was er damit tun sollte. Er war mit dem Fund überfordert. Deswegen tat er es nicht einfach in die Mistkarre, sondern trug ihn an der Mistgabel hoch erhoben durch den Stall und brachte ihn zum Misthaufen nach draußen. Bis dahin aber hätten alle dieses Fundstück bemerkt haben.

 

Polly und ihre Freunde hörten nur Gesprächsfetzen von den Erwachsenen, weil die immer sofort verstummten, wenn sich ein Kind näherte. Dennoch vernahmen sie so Begriffe wie „unanständig“, „schamlos“ und „...das darf man doch nicht durchgehen lassen!“. Polly meinte so was zu hören wie „Stallverbot“.

 

Anton kam aus der Tränke, wo er sich Cola gekauft hatte, und rief die Freunde zu sich. „Die reden von `ner Schlampe und `nem Drecksstück am Tresen. Ich konnte aber nicht hören, über wen die da redeten. Die Männer sprachen über Dessous und bunter Damen-Unterwäsche“, sagte er geheimnisvoll zu den anderen.

 

Die Kinder machten sich ganz andere Gedanken: „Wenn ein Höschen im Stroh liegt, muss es irgendwo herkommen, oder? Es einfach dorthin zu legen, macht keinen Sinn. Also muss es sich ein Mädchen oder Frau ausgezogen haben.“ Die Kinder kicherten. Ihre Fantasie nahm freien Lauf. „Zum Pinkeln muss man seine Unterhose nicht ganz ausziehen“, fügte Rolf frech hinzu. Bei der Vorstellung alleine lachten die Kinder übermütig. „Oder sie musste Stiefel und Reithose in der Pferdebox ganz ausziehen“, steuerte Klaus bei. Schallendes Gelächter! Allein der Gedanke, wie sich jemand in einer Pferdebox aus den Reitsachen schält... Dann untenherum ganz nackt.... Wenn jemand vorbeigegangen wäre und in die Box hereingeschaut hätte....Was der dort wohl zu sehen bekommen hätte?... „Einen blanken Hintern!“ rief Anton.  Diese Vorstellung! Abwechselnd kicherten und lachten die Kinder immer ausgelassener. Sie wurden ganz laut und hatten bei dem Thema richtig Spaß und konnten gar nicht verstehen, warum ihre Eltern so ernst waren und so wichtig taten nur wegen einer Unterbux.

 

Blieb aber die Frage, wer das Kleidungsstück in einer Pferdebox gelassen hatte. Die Kinder rätselten genauso wie auch die Erwachsenen. Tatsache war, dass es in  der Box von Burgos gefunden wurde. Burgos gehörte Gudrun. Aber trug die farbige Spitzenunterwäsche unter der Reithose? Das taten doch nur die Models im Fernsehen, oder? Gudrun sah zwar gut aus. Aber Spitzenhöschen unter der Reithose?

 

Da fiel Polly ein, dass sie meinte, spät am Abend des Tanz` in den Mai Gudrun mit Hans Lichthügel in Burgos Box gesehen zu haben. Polly glaubte zusehen, dass sie sich küssten. An dem Abend waren die jungen Erwachsenen richtig herausgeputzt. Sie hatten sich sehr schön gemacht. Keiner von ihnen war in Reitsachen. Polly war sich nicht ganz sicher. Sie traute sich nicht und sie hielt den Mund.

 

Auch zu Hause erzählte sie davon nichts.

 

Ihr Interesse war auch sehr abgelenkt, weil sie zu einer Pferdemesse gehen würde: zur  „Equitana Open Air“ in Neuss. Was genau eine Messe war, wusste Polly nicht. Es wurde für die Kinder des Reitstalles Hubertus arrangiert, dass sie zusammen in einem kleinen Bus dorthin gefahren würden. Joachim und Frau Dimmer sollten als Aufsichtspersonen mit den Kindern fahren. Frau Dimmer fanden sie nicht ganz so toll. Aber über die Begleitung von Joachim waren sie begeistert. Der war zwar streng, aber der machte immer so lustige Sprüche. Polly wusste von Mama, dass die Eltern der Kinder erst einmal darüber diskutieren mussten, ob Anton mitfahren durfte. Nicht alle Eltern mochten den Jungen. Wenn Polly ehrlich war, konnte sie das gut verstehen. Der Junge war anders.

 

Schon im Reisebus auf der Fahrt nach Neuss wurden die Kinder aufgeregt. Alle hatten extra Taschengeld bekommen, damit sie sich etwas kaufen konnten. Nicht nur zum Essen und Trinken.

 

Nach und nach bekam Polly aus den Erzählungen von den anderen heraus, dass eine Messe aus ganz vielen Ständen besteht. In den Pagodenzelten konnte man etwas kaufen. Viele Pferde würden auch dort zu sehen sein, wusste Maria zu berichten. Obwohl sie so klein, also erst fünf Jahre alt war, wusste sie es noch vom letzten Mal.

 

Die Fahr nach Neuss kam den Kindern im Bus ziemlich lang vor. Sie wurden immer aufgedrehter, und Frau Dimmer mahnte sie immer öfter zu mehr Ruhe, damit der Fahrer ungestört sich auf den Verkehr konzentrieren konnte.

 

Polly war überwältigt, von dem Anblick. Schon bei der Parkplatzsuche erfasste sie die Größe der Ausstellung. So viele Menschen! Sie hatten alle große Tüten in den Händen. Aus den meisten schauten Reitgerten heraus. Sehr viele Leute führten Hunde mit, meist Jack-Russel-Terrier an den Leinen.

 

Frau Dimmer hielt am Eintritt eine Ansprache, dass alle immer zusammen bleiben möchten. Wenn doch einmal jemand verloren gehen sollte, würde man sich hier in genau zwei Stunden treffen. Uhrenvergleich. Außerdem gab sie denen, die wollten, ihre Handy-Nummer. Polly war das alles zu lästig. Sie wollte auf das Equitana-Gelände. Los ging`s!

 

Hauptsächlich waren dort weiße Zelte, in denen es Reitsport-Zubehör zu kaufen gab. Diese Zelte waren vollgestopft mit Ausstellungs-Gegenständen. Dazu kamen Menschenmassen, die sich dadurch quälten, um die Waren zu begutachten und die Preise zu vergleichen, um ein Schnäppchen zu erhaschen. Es war anstrengend für die Kinder, sich da durchzuboxen, um auch etwas anzuschauen zu können.

 

Es gab abgesteckte Plätze, auf denen Pferde vorgeführt oder geritten wurden. Obwohl hier auch sehr viele Zuschauer standen, war es für die Kinder einfacher, hier etwas zu sehen. Joachim erklärte sehr viel. Er wusste alles über die Pferderassen. Polly wusste bereits, dass es verschiedene Pferdearten (Rassen) gab, aber Einzelheiten erfuhr sie hier bei dieser Gelegenheit.

 

Zum Beispiel: Westernpferde. Das waren Cowboy-Pferde aus Amerika, wusste Joachim zu berichten. Zum Teil wurden sie aber heute schon in Europa gezüchtet. Neben den Western-Pferde gab es Stände, an denen Cowboy-Stiefel, -Hüte und –Gürtel verkauft wurden. Besonders beeindruckend fanden Polly und Anne die langen Cowboy-Mäntel aus Leder. Sie sahen so verwegen aus. Und die Satteldecken... bunte dicke Satteldecken aus Baumwolle. Sie sahen sehr nach „Western“ aus, aber sie fassten sich ganz weich an. Das gefiel den Mädchen. Aber für  Sport und Dressur waren sie sicher nicht gerade geeignet.

 

Am schönsten war es für die Kinder, die lebendigen Pferde anzuschauen, alle besonders herausgeputzt. Manchmal hatten ihre Reiter besondere Kostüme an. Sie sahen aus, wie mittelalterliche Edelfrauen. Besonders den Mädchen gefiel das. Die Jungs wollten immer wieder zu den Cowboy-Ständen. Einmal nahm sich Anton eine lange Peitsche mit noch längerem Lederriemen aus einem dafür aufgestellten Rohr und schwang sie durch die Luft. Er wollte sie zum Knallen bringen. Das glückte nicht. Aber er traf mit der Peitsche eine Frau, der dadurch der Hut von Kopf gerissen wurde. Die Frau schrie auf. Alle Leute drehten sich um. „Das hätte ins Auge oder ins Gesicht gehen können“, rief sie empört, den Tränen nahe. Sie war mehr als sichtlich erschrocken.

 

Anton stand nur da und lachte über den Hut im Staub. Joachim riss ihm die Peitsche aus der Hand, stellte sie zurück. und zog Anton wütend zur Seite. Die anderen konnten nicht verstehen, was Joachim zu Anton sagte. Nur Anton schlich mit gesenktem Kopf zu der Frau hin.  Was er dann zu der Frau sagte, war so leise, dass die Kinder es nicht hören konnten.

 

Seine Hände wieder tief in seine Hosentaschen vergraben, schlenderte Anton ganz lässig auf die anderen zu. Was Joachim nicht sehen konnte: er grinste bis über beide Ohren.

 

(Fortsetzung folgt...)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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