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Der Traum eines kleinen Mädchens (42) PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Uta Ludwig   
Mittwoch, 11. August 2010 um 17:02

 

Der Ausritt als eine wunderschöne Erinnerung...

 

 

 

 

Polly hatte bis zu dem Ausritt letzter Woche genau gewusst, was sie werden wollte. Nämlich eine große Dressurreiterin. Nach dem Ausritt war sie da nicht mehr so sicher. Ein Ausritt selbst in die „freie Natur“ war das bisher Schönste, was sie je erlebt hatte. Reinstes Glück. Während des Rittes wurde ihr das gar nicht so sehr bewusst, aber jetzt, eine Woche danach, spürte sie, wie toll alles gewesen war. Die erste Hälfte des Ausrittes wurde ein bisschen zur Mühsal, denn die Ponys, die den ganzen Winter und das Frühjahr über nur in der Reithalle geritten worden waren, erstmals draußen, regten sich auf und tänzelten herum. Kinder wären ermahnt worden, nicht so rum zu zappeln. Aber die Ponys hatten sicher Angst, die anderen zu verlieren und nicht mehr zur Herde zu gehören. „Mäxchen“ war ja so aufgeregt gewesen, dass er mit Harald im Sattel sogar durchging. Gott sei Dank passierte nichts.

 

Am Stadtwaldhaus gab es eine Überraschung. Es standen nämlich mehr Begleitfahrzeuge da als geplant. Vorgesehen war nur ein Auto, das etwas zu Trinken und zu Essen bringen sollte. Doch nun waren fast alle Eltern zur Rast gekommen. Und viele Geschwisterkinder. Es gab somit genügend Helfer, die auch mal die Ponys festhalten konnten. Da fast jeder etwas zur Verpflegung mitgebracht hatte, gab es reichlich Leckereien. Das Stadtwaldhaus, zu einem Ausflugslokal ausgebaut, lag mitten im Wald bzw. Park mit sehr altem Baumbestand. Aber das sahen die Kinder nicht. Es interessierte sie auch nicht. Spannender war da schon der große Teich, auf dem viele Enten schwammen. Mit den Ponys durften die Kinder aber nicht zum Wasser.

Die Reiter versammelten sich auf einer kleinen, mit Gras bewachsenen Fläche. Direkt neben dem Besucherparkplatz. Hier stand ein altmodischer Steinbrunnen, der sogar noch funktionierte. Ein Wasserrinnsal lief aus einem kleinen Rohr und sammelte sich in dem Steinbehälter. Es sah sehr alt aus. Pollys Papa würde wieder sagen: „historisch“. Das war den Kindern auch „wurscht“. Dass sie aber dorthin ihre Pferdchen zum Tränken führen durften, war cool. Noch cooler schien aber, dass die Tiere das angebotene Wasser auch annahmen. Sie soffen in großen, ruhigen Zügen. Erst als die Ponys alle versorgt waren, kamen die Reiter dran. Von überall her wurden Sandwiches, belegte Brötchen, Würstchen und Kuchen gereicht. Die Kinder mussten sich zudem sagen lassen, kein Papier oder Abfall in die Natur zu werfen. Dafür standen am Parkplatz Abfallbehälter.

Die Reiter sollten noch mal schnell ins Stadtwaldhaus laufen, um auf die Toilette zu gehen. Danach wurde der Ritt fortgesetzt. Herr van Hopps auf Sperber machte wieder die Tete. Der herrliche Schimmel war jetzt auch ruhiger. Er ging richtigen Schritt. Kein Tänzeln mehr! Für den Reitlehrer war das viel angenehmer. Das ewige Tänzeln ging ihm ziemlich auf den Wecker. Außerdem ist es ja auch unangenehm, ständige durchgeschüttelt zu werden. Das erging Harald auf Max ganz genauso. Herr van Hopps hielt einen Arm in die Höhe, das war das Zeichen, durchzuparieren, also anzuhalten. „Hört mal alle her! Ich habe mit Euren Eltern gesprochen. Da bisher alles so gut gelaufen ist, verlängern wir den Ausritt um eine Stunde. Das heißt, wir reiten jetzt nicht sofort zurück, sondern wir machen einen Umweg. Bitte bleibt so diszipliniert wie bisher, sonst kehren wir sofort um.“, sagte er. Die Kinder stießen einen Jubelschrei aus, und schon war Max wieder ab und davon. Aber Harald bekam ihn doch schnell wieder in den Griff und ritt ihn zur Abteilung. Es war nichts passiert. Eine Extra-Stunde im Gelände! Polly war begeistert.

Ihr Pony, das Rapp-Stütchen Naomi, war nun in der zweiten Hälfte des Ausritts viel ruhiger. Es schlug auch nicht mehr dauernd mit dem Kopf. Pollys energisches Durchgreifen direkt am Anfang des Ausrittes hatte wohl etwas genutzt: Naomi versuchte gar nicht mehr, ihr die Zügel durch die Hände zu ziehen. Polly genoss das Reiten durch die Natur in vollen Zügen. Sie nahm die Bäume und Büsche, die links und rechts der Reitwege standen, voll wahr. Manche Äste ragten nämlich soweit auf den Reitweg, dass die Reiter sich über die Pferdehälse ducken mussten, damit ihnen nicht das Laubwerk in die Gesichter schlug. Es war reizvoll, vom Pferd aus einzelne Blätter zu packen und abzureißen. Manche Zweige ließen sich besser abbrechen als andere. Von einigen Büschen ging ein ziemlich starker Geruch aus. Aus einigen Bauernhöfen, an denen sie vorbeiritten, kam der strenge Geruch von Rindern heraus. Petra sagte: „Es stinkt!“. Polly sah das nicht so. Sie schaute in die Hallen mit dem Vieh beim Vorbeireiten. Nun ritten sie durch eine kleine Ortschaft.

Alles wirkte sehr ländlich, fand Polly. Aber irgendwie sehr hübsch und gepflegt. Jedenfalls die meisten Häuser waren recht schön. Stand mal ne alte Bruchbude dazwischen, fiel sie direkt auf.

 

Am meisten gefiel es Polly, wenn sie an einer Kuhweide entlang kamen.

Meistens fingen dann die Kühe an zu galoppieren. Galoppierende Kühe sahen lustig aus, sie wurden gar richtig schnell, aber nicht so schnell wie Pferde. Polly hatte den Eindruck, dass die Rinder den Pferden zeigen wollten, dass sie auch manchmal rennen konnten und nicht nur langweilig grasen. Polly musste innerlich lachen über die dummen Kühe.

„Passt auf, dass ihr nicht zu dicht an die Stacheldrahtzäune kommt. Die Ponys können sich ekelige Verletzungen zuziehen. Seid vorsichtig und haltet euch auf der Mitte des Reitweges“, wies Herr van Hopps die Kinder an. Hilfsreitlehrer Joachim  bildete die Nachhut. Er ließ sein Pferd, ein Schulpferd des Reitstalles, am langen Zügel hinter der Pony-Abteilung herschlendern. Er hatte sich eine Zigarette angemacht und saß ganz easy auf des Pferdes Rücken. Er genoss den Ritt auf seine Weise und sah überhaupt keine Veranlassung, den kleinen Reitern Anweisungen zu geben. Für alle lief ja alles super.

In einer kleinen Straße, oder Feldweg, am Rande der hübschen Ortschaft sah Polly etwas ganz besonders Schönes: ein nettes Haus, an dem sich jemand einen kleinen Stall mit einer ganz kleinen Weide angelegt hatte. Das sah so entzückend aus, dass Polly sofort anfing zu träumen, dieses auffallend gepflegte kleine Grundstück mit den Pferdchen darauf wäre ihr eigenes. Hier sah alles so lieblich aus. Das waren bestimmt sehr tierliebe Menschen, die so etwas Hübsches an ihrem Haus hatten.

Ach, hätte sie doch auch so ein hübsches kleines Anwesen....

 

Plötzlich fing Sperber wieder ganz toll an zu tänzeln. Der Reitlehrer konnte ihn kaum noch zurückhalten. Polly fühlte förmlich, dass auch Joachim, der hinter ihr Ritt, die Zügel aufnahm. Und schon kam von vorne das Kommando: „Zügel aufnehmen und angaloppieren!“ Da stoben alle los, die Ponys gaben Gas. Die Abteilung zog sich auseinander, und Polly konnte sehen, dass vor ihnen ein Hügel auftauchte. Der Reitweg führte bergauf. Die Pferde wurde zunächst immer schneller. Sie zogen an. Und ab ging die Post den Berg hoch. Oben wurden die Tiere aber langsamer. Den Berg hoch zu galoppieren, kostete sie viel Kraft. Oben angekommen, parierten alle durch zum Schritt. Die Abteilung wurde wieder hergestellt. „Gleich geht es bergab. Ihr müsst die Zügel gut festhalten und ein bisschen anstehen lassen, damit die Pferde nicht vorne übergehen“, rief der Reitlehrer. „Halte die Zügel gleichmäßig in beiden Händen. Drücke die Hände auf den Widerrist und lehne dich nicht zurück, sonst schiebst du das Pferd durch dein Gewicht nach unten. Bleibe möglichst gerade, ganz leicht nach vorn gebeugt, sitzen. Dann hat es das Pferd nicht so schwer, mit dir den Berg hinabzugehen“, riet ihr Joachim.

 

Schritt für Schritt ging es auf dem Reitweg bergab. Auch das klappte, ohne Schwierigkeiten. Überhaupt, der ganze Ausritt war ein voller Erfolgt. Polly fühlte sich glücklich. So viel Natur! Ein wunderschönes Wetter, die Pferdchen alle lieb, niemand war etwas passiert – alle kamen heil zum Reitstall zurück.

 

Es dauerte noch eine ganze Stunde, bis alle ihre Ponys gut versorgt hatten. Dann aber wurden die übrig gebliebenen Vorräte aus den Begleitautos hereingetragen. Weil unverhofft so viele Eltern mitgekommen waren und etwas mitgebracht hatten, war genügend zu trinken und zu essen da, um in der Tränke den herrlichen Tag ausklingen zu lassen. So ein gemeinsamer Ausritt müsste viel öfter stattfinden, dachte Polly.

(Fortsetzung folgt....)

 

 


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