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Thomas Hartwig - Ein Rentner widerwillen PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Montag, 30. Dezember 2024 um 16:28

 

Thomas Hartwig - der auch Greifvögel liebt...

(Foto: privat)

Milte. Der 31. Dezember 2024 ist diesmal für ihn ein normales Datum, aber eben nur fast, 65 Jahre alt wird er, Thomas Hartwig, Rentenbeginn, doch er denkt noch lange nicht ans Aufhören. Als Reitsport-Journalist und als Fotograf in erster Linie von Greifvögeln, ein echter Journalist kennt nunmal kein Ende des Berufslebens, sonst hätte er etwas anderes werden müssen...

Thomas Hartwig, als reinblütiger Westfale am 31. Dezember 1959 im oberbayerischen Miesbach geboren und in Essen aufgewachsen, studierte nach dem Abitur zunächst Jura. Ab Mitte der 80er Jahre war er als Fernsehjournalist für den Westdeutschen Rundfunk (WDR) und den Bayerischen Rundfunk (BR) im Bereich politischer Magazine tätig. Von 1994 bis 2008 wirkte er als Leiter der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und war in dieser Funktion bei drei Olympischen Spielen und zahlreichen Welt- und Europameisterschaften Ansprechpartner der Medien. Nach der Auflösung der FN-Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Frühjahr Jahr 2008 vertrat er bis Anfang 2009 als Geschäftsführer die Interessen des Deutschen Kuratoriums für Therapeutisches Reiten (DKThR). Seit 2009 ist er als selbstständiger Fachjournalist und Fotograf für zahlreiche Medien im In- und Ausland tätig. Über ihn darf durchaus gesagt werden, er wagte sich manchmal nach vorne, aber nie zu weit, vielleicht lag das an seiner juristischen Vorbildung.

In seiner aktiven Zeit ritt Hartwig Springen bis zur Klasse M, Dressur bis zur Klasse L und Vielseitigkeit bis zur Klasse A auf im Regelfall selbst ausgebildeten Pferden. Er ist Amateurtrainer und Inhaber des Deutschen Reitabzeichens in Silber. Im Rahmen seines ehrenamtlichen Engagements betreute er mehrere Jahre lang die Jungzüchter des Kreises Warendorf und konnte dabei mit ihnen mehrfach Siege auf Landes- und Bundesebene feiern.

Bezüge zur Vollblutzucht und zum Rennsport bekam er durch seine eigene Vielseitigkeitsreiterei sowie durch seine Frau Mareike Beer. Die mit Auszeichnung promovierte Sozialpädagogin ritt als Amateur Flach- und Hindernisrennen und ist unter anderem geprüfte Pferdewirtschaftsmeisterin Galopprenntraining. Seit dem Frühjahr 2024 leitet sie die Volkshochschule Warendorf. Mit ihr sowie dem gemeinsamen Sohn Leopold Johannes Hartwig wohnt Thomas Hartwig in Milte, einem kleinen Dorf, das rund fünf Kilometer nördlich von Warendorf entfernt liegt. Neben den Pferden wird der Hausstand noch durch diverse Katzen, Hühner und Wachteln belebt. Hartwigs Hobby und nach eigenen Worten „Ausgleichssport“ ist die Naturfotografie, bei der es ihm besonders die Greifvögel angetan haben.

Erinnerungen an die FN-Zeit

Welche Erinnerungen an seine Zeit als Chef der Abteilung Öffentlichkeit und Presse bei der FN in Warendorf sind ihm besonders haften geblieben? Hartwig: „Die Siege von Stakkato und Poetin bei den Bundeschampionaten waren sehr ergreifend, weil wohl jeder der vielen Zuschauer von diesen beiden Pferden absolut berührt und beeindruckt war. Und persönliche freudige Erinnerungen habe ich an die letzten drei Pferde, die ich ganz jung gekauft habe, die sich allesamt für das Bundeschampionat der Geländepferde qualifiziert und einer wurde Deutscher Champion der Freizeitpferde.“

Und wenn er an Olympische Spiele zurückdenkt, da nennt er sofort Sydney 2000 als ewige großartige Erinnerung: „Bei den dortigen Olympischen Spielen herrschte ein strenges Zeremoniell bei der Medaillenübergabe, geehrt wurden nur jeweils die Medaillengewinner. Bei der Siegerehrung des deutschen Springreiterteams mit Otto Becker, Ludger Beerbaum, Marcus Ehning und Lars Nieberg als Goldmedaillenteam durfte sich also Bundestrainer Herbert Meyer nicht dazustellen. Doch dann erschallten auf den Tribünen Herbert – Herbert-Rufe...Er durfte sich zur Mannschaft gesellen. Es war gleichzeit der letzte Auftritt von Herbert Meyer in seiner Funktion als Cheftrainer bei einem Championat. Er hatte es auch mehr als verdient. In seiner Zeit als Coach hat er immer alles gegeben und mehr noch darüber hinaus.“

Die FN und ihre Fehler

Wenn er auf die FN zurückschaut, dann hat ihm einiges nicht gepasst. Der Verband habe dabei über Jahrzehnte beeindruckende Wachstumszahlen hinsichtlich Mitglieder, Sport und Zucht aufzuweisen gehabt. „Aber etwa ab dem Jahr 2006 konnte man aus der Entwicklung der Rahmenbedingungen, die Sport und Zucht maßgeblich beeinflussen, erkennen, dass man aufgrund dieser Veränderungen auch das bis dahin erfolgreiche System und seine Strukturen überdenken und verändern muss. Die Bereitschaft diese Veränderung zu erkennen und daraus Konsequenzen abzuleiten, war leider bei vielen Beteiligten nicht gegeben. Ein Beispiel: Im Jahr 2007, als die demographische Entwicklung in der Bevölkerung für die nächsten 20 Jahre schon sehr klar erkennbar war, kommen das damalige Präsidium und die Geschäftsführung der FN auf ihrer Sitzung anlässlich des CHIO in Aachen zu der Zielvorstellung, dass der Verband innerhalb der nächsten zehn Jahre 100.000 Mitglieder mehr haben soll. Da muss ich mich doch fragen, welches Grass wurde da auf der Sitzung geraucht. Tatsächlich hat die FN heute gut 100.000 Mitglieder weniger als damals.“ 

Und er sagt: „Mit dem Turniersportsystem wurde über Jahrzehnte ein Produkt – ich nenne das ganz bewusst so – geschaffen, das für viele Menschen attraktiv und bezahlbar war und dementsprechend konsumiert wurde. Es ist allerdings nie gelungen, ein ähnlich attraktives Produkt zu entwickeln, für die Menschen, die aus welchem Grund auch immer, im Turniersport nicht auftreten wollen oder können. Und ausgerechnet diese Gruppe stellt heute die Mehrheit der reitenden Bevölkerung dar. Insofern geht es der FN gerade so wie der Automobilindustrie in Deutschland, die Produkte herstellt, die die Kunden entweder nicht kaufen wollen oder können.“

Positives zum Schluss

Was ihn abschließend doch sehr positiv stimmt, sind drei sehr verschiedene Aspekte:

„1.) Mit Martin Richenhagen hat die FN jetzt einen Präsidenten, der nicht nur durch und durch Pferdemann ist, sondern aufgrund seiner Karriere als internationaler Top-Manager die oben beschriebenen Probleme genau kennt.

2.) Die Faszination Pferd ist für die Menschen ungebrochen.

3.) Pferdesport, Pferdezucht und Umgang mit dem Pferd sind Sport und Hobby in und mit der Natur. Und genau das empfinden viele Menschen als idealen Ausgleich zu einer immer mehr auf Technik abgestimmten Welt...“

 

 

 


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