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Gold für Britannia - Silber für Deutschland - Bronze an die Niederlande PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Donnerstag, 18. August 2011 um 18:30

 

Vier, die Dressur-Geschichte schrieben in Großbritannien: (v. lks): Emile Faurie, Laura Bechtolsheimer, Charlotte Dujardin und Carl Hester - erste Team-Goldmedaille bei einer Europameisterschaft seit 1963

(Foto: EC) 

 

Rotterdam. Der Kreis hat sich geschlossen. Großbritannien, über viele Jahre Stammland der besten Spring- und Militaryreiter, ist nun auch die Heimat der besten Dressurreiter der Welt. Erstmals offiziell wurde an diesem für die Insel historischen Datum eine Equipe Mannschafts-Europameister vor dem früher permanenten Titelholer Deutschland und der Niederlande.

 

 

Williams, Hall und Mason hießen sie, die 1963 bei der ersten Dressur-Europameisterschaft die Mannschaftswertung gewannen. Doch offiziell gab es  keine Anerkennung, weil nach dem Reglement keine drei geforderten  Equipen angetreten waren, nur noch Rumänien. Und so stehen die drei nur noch auf einigen Listen, wie abgehakt. Und wer konnte sich auch vorstellen, in all` den Jahren, als Deutschland, die Schweiz und auch die UdSSR die Dressur fast nach Gutsherrenart beherrschte, dass da mal Briten und gar noch in der Dressur zu Meisterehren kommen sollten, in einem Land, wo doch auf dem Lande jedes Kind mit Ponys über Hecken jagt und dann vielleicht in der Vielseitigkeit einsteigt, oder noch eher im Springen, um mal einer zu werden wie einstmals David Broome, ein Harvey Smith oder gar ein John Whitaker? Dressur, nein Danke.

 

Aber die feineren Herrschaften kauften immer schon Dressurpferde, vor allem in Deutschland. Und sie holten sich auch die besten Trainer, ebenfalls in Deutschland, wie einen Klaus Balkenhol, der Laura Bechtolsheimer groß heraus brachte. Die Investition in Pferde und Trainer hat sich gelohnt, nun wurde erstmals richtig geerntet, nach Silber bei der letzten EM im eigenen land und bei den Weltreiterspielen im letzten Oktober in Lexington – jetzt erstmals offiziell Gold in Rotterdam bei der 25. Europameisterschaft seit 1963.

 

20 Mal die Höchstnote für Carl Hester

 

Die Equipe mit dem überaus erfahrenen Emile Faurie (47) auf Marquis, der gerade mal 26 Jahre alten Charlotte Dujardin auf Valegro, dem überragenden Carl Hester (44) auf dem Hengst Utophia und eben Laura Bechtolsheimer (26) auf Mistral Hojris, die gar nicht mehr hätte ins Viereck gemusst, denn die Goldmedaille hatte die Mannschaft bereits in der Hand. Doch jetzt stehen noch die Einzelmedaillen im Grand Prix Special am Samstag und in der Kür am Sonntag an, und nur über den Grand Prix kommt man auch weiter. Und die Briten werden noch weitere Medaillen am Hals hängen haben. Und das zudem ein Jahr vor den Olympischen Spielen in London. Und wer ein Jahr vor Olympia bei einem Championat wie der Europameisterschaft vorne reitet, steht beim wichtigsten Sportereignis seines Lebens dort auch nicht hinten. Und so darf ungestraft gesagt werden: Die Briten haben bereits goldene Hufschlagfiguren in den Sand von Rotterdam gezogen. Vor allem dieser Carl Hester, dem wurde nicht weniger als 20 Mal von den sieben Richtern die Höchstnote „10“  zuerkannt, fünfmal allein bei Sitz und Einwirkung als Schlussnote. Möglicherweise reist er mit drei Goldmedaillen im Gepäck aus Rotterdam ab.

 

Silber als Steigerung für deutsche Equipe

 

Im Gegensatz zur letzten Europameisterschaft in Windsor erfolgte für eine deutsche Equipe – bisher 20-Mal Titelgewinner – wieder eine Steigerung, aus Bronze von Windsor wurde Silber. Man ist bescheiden geworden. Für Championats-Neuling Helen Langehanenberg auf dem Hengst Damon Hill gilt noch „Welpenschutz“, über sich selbst am meisten ärgerte sich der deutsche Vizemeister Christoph Koschel auf Donnperignon, der auch nur 71,444 Punkte zusammen ritt, kaum mehr als Helen Langehanenberg (71,079) mitbrachte. Zwei Schwachpunkte kann sich bei einer Meisterschaft kein Team leisten, so ging es am zweiten Tag „nur noch“ um Silber oder Bronze. Isabell Werths zehnjähriger Wallach El Santo zeigte wie schon in Balve bei der Deutschen Meisterschaft Schwächen wohl Mangels Kraft in der Piaffe, „daran muss eben weiter gearbeitet werden“, sagte sie. Am Ende gaben die Juroren der fünfmaligen Olympiasiegerin für die 33 Lektionen 75,213 Punkte.

 

Als Totilas mit Matthias Rath die Arena betrat, war die Messe bereits gelesen. Keine Missfallensbekundung. Dem Rappen wurden neun „Zehner“ zuerkannt, vor allem bei der bekannt starken Passage-Piaffe-Tour, doch keiner der sieben Unparteiischen setzte das deutsche Paar auf Platz 1. Punkte hatten die beiden bereits beim „Einreiten, Halten, Grüßen“ liegenlassen. Am Ende leuchteten „79,453“ auf der Anzeigetafel auf. Die in Deutschland künstlich und zudem teilweise dilettantisch  entfachte Euphorie um Totilas dürfte sich langsam legen. So standen am Ende 226,110 Punkte für Deutschland als Gesamtergebnis, mehr hatten die Funktionäre im Vorfeld erhofft.

 

Adelinde Cornelissen rettete Bronze

 

Dank der starken Weltcupgewinnerin Adelinde Cornelissen hatten die Zuschauer im unerwartet nicht gefüllten Stadion am Ende Grund, sich wenigstens über Bronze zu freuen. In  einem an diesen zwei Tagen wahrlich unverhofft schwächelndem Team rettete die zweifache Europameisterin von Windsor 2009 die Medaille Hollands mit ihrem Ritt zu 81,155 Zählern auf Parzival, damit war sie hinter Hester zweitstärkste Reiterin des Grand Prix – und steht nun als echte  Rivalin des blonden Briten auf Gold, egal ob in Grand Prix Special oder Kür. Nicht gerade beängstigend weit weg war Schweden (214,437 Punkte) als Vierter der Teamwertung hinter der Niederlande (222,645). Ein schlechter Ritt von Cornelissen, oder gar abgeläutet zu werden wie bei der Weltmeisterschaft wegen Blut im Maul bei Parzival, und Bronze hätten die Skandinavier ergattert.

 

Die niederländische Mannschaft, 2007 in Turin erstmals ganz oben und erneut 2009 sowie bei den Weltreiterspielen, wurde überaus rasch zurückgeholt in die Wirklichkeit. Vor allem in die  Zeit nach Totilas. Auf dem Hengst hatte Edward Gal überall als Bester die Lampen an- und ausgeknipst. Jetzt lieferte er auf der Totilas-Vollschwester Sisther de Jeu mit einer wahrlich ungelungenen Vorstellung von Anfang bis zum Ende das Streichresultat im Team – welch bittere Stunde für den zweifachen Europameister und dreifachen Weltchampion. Auf Totilas war er ein Gott, nun ist er wieder ein Mensch, der jedoch am Ende des Grand Prix zurecht auf das Richtergremium zugehen müsste mit der Frage, warum er von einem auf Platz 9, von einem auf 27 und von einem anderen auf Rang 34 gesetzt wurde.

 

Die gleiche Notengeberschar ist auch in London versammelt, da bleibt nur zu hoffen, dass der Ausschussvorsitzende im Weltverband, Frank Kemperman, in den Wochen nach Rotterdam bereits mal mit den Gelben Karten droht. Denn derart unterschiedliche Blickrichtung aufs Viereck kann keiner der Richter gehabt haben. Die Gelben Karten, oder gar die Roten, wollte Kemperman (Niederlande), im Hauptjob Vorstandsvorsitzender im Aachen Laurensberger-Rennverein (ALRV), ähnlich dem Fußball in der Dressur einführen, um der Willkür endlich Herr zu werden...

 


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