Mannheim. Neues Format, junge Hoffnungsträger und bewährte Größen – in zwei Etappen geht diesmal das große Mannheimer Reitturnier über die Maimarkt-Bühne. Den Auftakt macht dabei am 30. April und 1. Mai die Dressur.

Zunächst zu den Größen aus der Region: Sowohl Uta Gräf, als auch Jenny Lang-Nobbe, wie sie seit der Hochzeit mit ihrem Mann Michael heißt, bestätigten der RHEINPFALZ gestern ihren Start in Mannheim. Die Karlsruherin Jenny Lang-Nobbe räumte 2015 mächtig ab, gewann mit ihrem inzwischen 16 Jahre alten Wallach Loverboy zunächst den Grand Prix und dann auch ihre Paradedisziplin Kür. Uta Gräf wird ihren 14-jährigen Wallach Dandelion satteln, mit dem sie vor zwei Jahren auf dem Maimarkt den Grand Prix Special als Erste beendete, 2015 wurden sie Zweite. An Ostern siegte das Paar aus Kirchheimbolanden beim Kurz-Grand-Prix im nordbadischen Zeutern – ein guter Formcheck.

Ebenfalls angesagt hat sich aus dem deutschen Championatskader Dorothee Schneider (Framersheim). Und dann gibt es noch einen Überraschungsgast in Mannheim: Helen Langehanenberg, die einst mit Ausnahmehengst Damon Hill  Medaillen bei Olympia, WM und EM sammelte, stellt auf dem Maimarkt ihr neues Grand-Prix-Pferd Damsey vor, einen 14-jährigen Hannoveraner Hengst.

Nun zum neuen Format. „Der Terminkalender ist unheimlich eng“, weiß Turnierchef Peter Hofmann gerade in einem Olympia-Jahr. Um den Veranstaltungen in Hamburg und München aus dem Weg zu gehen, entschied der gastgebende Mannheimer Reiter-Verein nun, die Dressur aufs erste Wochenende vorzuziehen. Vom 6. bis 10. Mai folgen die Wettbewerbe in Springen, Paradressur und Polo. „Wir haben dadurch die Chance, das Programm etwas auszuweiten“, sagt Hofmann, der sich – wie auch Dressur-Bundestrainerin Monica Theodorescu, die vor Ort sein wird – nun auf eine  Junge-Reiter- und U25-Tour freut.

In Theodorescus Kader sind in den letzten Jahre viele neue und junge Gesichter gekommen, die den klassischen Ausbildungsweg gingen – so wie ihn Anna-Christina Abbelen geht, die sich in Mannheim als dreimalige Junioren-Europameisterin  und Team-Europameisterin der Jungen Reiter (bis 21 Jahre)  vorstellt. Die Krefelderin hat Wurzeln in der Kurpfalz, ihre Mutter stammt aus Mannheim. Die bald 20-Jährige studiert in Köln, gesteht aber lachend: „Ich reite mehr, als ich an der Uni zu finden bin.“ Täglich fünf Stunden, nicht nur ihre drei eigenen Pferde, sondern auch Cracks ihres Trainers Heiner Schiergen, der bei Jan Bemelmans in die Lehre ging und später als Bereiter bei Dr. Uwe Schulten-Baumer angestellt war, ehe er den Turnierstall seines Vaters in Krefeld übernahm. Das Erfolgspferd von Anna-Christina Abbelen ist Fürst on Tour, ein  elfjähriger Fürst-Heinrich-Sohn aus einer Mutter mit Rubinstein als Dressurvererber im Pedigree. Kür reitet Abbelen zum Queen-Hit „I want it all“. Vielsagend, auch sie will alles und träumt von der  großen Karriere.

Wie üblich finden die vierbeinigen Hoffnungsträger in einer Qualifikation zum Finale des Nürnberger Burg-Pokals ihren Platz  auf dem Mannheimer Mühlfeld. Der Grand Prix der großen Tour ist am Samstagvormittag, die Kür am Sonntagvormittag (beides im Reitstadion) und der Grand Prix Special am Sonntagmorgen.