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Warum sich GP-Sieger Holger Hetzel in Oldenburg nur ganz kurz freute... PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Freitag, 16. November 2012 um 14:59

 

Oldenburg. Das Oldenburger Turnier sieht sich im Kommen, ab nächstem Jahr in neuer Halle. Dass ausgerechnet im krisengeplagten Portugal bei der "Global Champions Tour" in Estoril so viel Geld unters Reitervolk geworfen wird, glaubt Turnierchef Dr. Kaspar Funke herausgefunden zu haben…

 

 

 

Zunächst sagte er: „Ich habe mich riesig gefreut“, wenig später, als er bereits unterwegs war im LKW Richtung Heimatort Goch, als die Wirklichkeit wieder da war, das Lenkrad in der Hand, drei Stunden bis nach Hause, da sagte er: „Morgen gibt es wieder irgendwo einen Großen Preis, dann gewinnen wieder andere, nichts ist von Dauer.“ Und dabei hätte Holger Hetzel (52) geradezu explodieren müssen vor Stolz, vor Überschwänglichkeit an Gefühl nach diesem Erfolg in Oldenburg, denn nicht weniger als 18 Jahre ist es her, dass er letztmals einen Grand Prix bei einem großen Turnier gewann, damals in der Düsseldorfer Philipshalle auf Gipfelstürmer. Bei den Oldenburger Pferdetagen saß er auf dem 14 Jahre alten Schimmel-Wallach Little Tinka, der vor zwei Jahren von Mandy Goosen (Großbritannien) nach zahlreichen Erfolgen an den in Italien beheimateten früheren argentinischen Fußball-Nationalspieler Hernon Crespo (37) verkauft wurde.

 

Der Nachkomme von Tinka`s Boy (Markus Fuchs) sollte mal von Crespos Ehefrau und Model Alessia Rossi auf Turnieren vorgestellt werden. Zunächst ritt Little Tinka der italienische Championsteilnehmer und Crespo-Freund Gianni Govoni, es passte wohl nicht. Ende 2010 kaufte ihn Holger Hetzel.  Hetzel, 32-Mal für Deutschland in einem Preis der Nationen am Start, Pferdehändler, Auktionator hochwertiger Sportpferde erneut am 28. November auf seiner Anlage, Landestrainer des rheinischen Verbandes: „Little Tinka hat unglaublich Herz, er kämpft für einen, wie damals Gipfelstürmer für mich.“ Und in Erinnerung an 1994 in Düsseldorf sagt er: „Und auch damals gewann ich ein Auto.“ In Oldenburg war es ein neuer Golf 7.

 

Auf die nächsten Plätze im Großen Preis von Oldenburg in der Weser-Ems-Halle der deutche Meister Marc Bettinger auf dem 11-Jährigen belgischen Wallach ZZ Top vh Schaarbroek und Jörg Näve auf dem 11 Jahre alten Holsteiner Wallach Calado, dahinter platzierten sich nach ebenfalls fehlerfreien letzten Runden Andreas Knippling auf Cassius und der dreimalige nationale Meister Rene Tebbel auf Cooper. Die schnellste Stechrunde drehte der frühere Vielseitigkeit-Landesmeister Wout-Jan Van Der Schans (Niederlande), doch sein Wallach Seoul nahm am Ende des Parcours einmal eine Stange mit, so blieb nur der sechste Platz. Vorjahresgewinnerin Annelies Vorsselmans (Belgien) platzierte sich mit ebenfalls vier Fehlerpunkten auf Cleveland im Stechen hinter dem früheren Mannschafts-Weltmeister Albert Zoer (Niederlande) auf Wolle Bolle als Achte.

 

49 begannen den Großen Preis, drei gaben auf, 13 kamen ins Stechen und waren im Geld der 3-Sterne-Konkurrenz. Bettinger nahm 6.000 Euro mit und Näve 4.500 €. Auf dem 13. Rang gab es noch 150 Euro.

 

Neue Möglichkeiten in neuer Halle

 

Weiter Holger Hetzel, zuhause in Goch am Niederrhein: „Ich kam immer gerne nach Oldenburg, das Turnier strahlt eine gemütlich, familiäre Atmosphäre aus. In der neuen Halle im nächsten Jahr bieten sich für die Veranstaltung noch weitere gute Möglichkeiten, um mit neuen Formaten an Bedeutung zu gewinnen. Das werden sich auch viele internationale Reiter nicht entgehen lassen.“

 

Turnierchef Dr. Kaspar Funke mischte geschickt Sport und Show, vor allem bot er dem Landesverband eine nicht alltägliche Plattform. So gab es Kreiswettbewerbe in der Dressur, Ponyspiele, Springen und Dressurwettbewerbe für Junioren, Gruppenspringen oder Konkurrenzen des Youngstercups. Vor allem kam das Finale des Wettbewerbs „Reiten als Schulsport“ ausgezeichnet an. Vorreiter, Reiten als Sport in die Schulen zu tragen, war vor 21 Jahren Exweltmeister und Olympiasieger Franke Sloothaak (Steinhagen). Er fragte damals, warum könne Reiten nicht in den Schulen als Fach aufgenommen werden, „denn dort liegt auch unsere Zukunft in diesem Sport.“ Er selbst ging an die Schulen und begeisterte die Kinder für seine Idee. In Kürze schlossen sich nicht weniger als 1.500 Schulen an. In diesem Jahr nahmen 45 Schulmannschaften des Pferdesportverbandes Weser-Ems und der Landesschulbehörde am Finale teil. 2.300 Zuschauer erlebten wie im letzten Jahr den Erfolg der Gesamtschule Fürstenau.

 

Funke: „Wir sind in Oldenburg durchaus in der Lage, um ein Turnier auf gleichem Niveau wie München zu organisieren. Die Zuschauer in dieser Region bekannter deutscher Pferdezucht verfügen über Fachkompetenz und lassen sich auch begeistern. Wir müssen uns nicht verstecken.“ Das Turnier habe sich gegen viele Widerstände durchgesetzt, die Ausstellungsfläche sei ausgebucht („rund 60 Aussteller“), man wolle sich aber auch nicht mit den ganz großen Turnieren vergleichen. Unterstützung durch die Stadt, so Kaspar Funke, erfahre die Veranstaltung nicht. Zusätzlich bluten aber müssen dafür die Aussteller…

 

Möchte die fette Kuh nicht mehr sehen…

 

Die Dressur mit dem Grand Prix Special als Qualifikation zur Teilnahme am Finale um den Meggle Cup im März in den Dortmunder Westfalenhallen hatte ein gutes Siegerpaar: Victoria Max-Theurer (Österreich) und die Stute Blind Date. Für die zehnmalige Staatsmeisterin aus dem Alpenland wäre es fast ein Kunststück gewesen, nicht zu gewinnen. Die zehnjährige Stute ist zur Hälfte vom Besitzerehepaar Wittig an Sissi Max-Theurer (Österreich) verkauft. In der deutschen Verbandszentrale scheint man nicht gerade viel von der talentierten Breitling-Tochter gehalten zu haben, so wurde sie noch während des Turniers in Oldenburg als Wallach geführt…Und einer aus der oberen offiziellen Traineretage der Föderation hatte sich gar dahingehend geäußert, er wolle diese fette Kuh nicht mehr sehen. Damit hat einer, man fasst es ja kaum, von offizieller Seite gegen das ungeschriebene und eherne Gesetz verstoßen, nämlich alles sagen zu dürfen, beispielsweise, die Ehefrau des Besitzers oder Reiters sei hässlich, er könne nicht reiten – nur darf einem nie etwas Negatives gegen ein Pferd über die Lippen kommen…

 

Blind Date gaben die fünf Richter im Grand Prix 73,191 Prozentpunkte, im Grand Prix Special 75,022. Zweimal erster Platz. 2009 hatte Mitbesitzerin und Ausbilderin Brigitte Wittig den Nürnberger Burgpokal gewonnen - und viele Dressurkenner zum Schwärmen gebracht...

 

Im Grand Prix landeten Hayley Beresford (Australien) auf Jaybee Alabaster (72,467) und die Niederländerin Madeleine Witte-Vrees auf Bloms Wynton (70,667) auf den nächsten Rängen, im Grand Prix Special als Entree für das Finale um den Meggle-Pokal in Dortmund erreichten neben Victoria Max-Theurer auch Witte-Vrees (71,383) und Fabienne Lütkemeier (Paderborn) auf D`Agostino (70,723) die beiden anderen entscheidenden Positionen, um im ehemaligen größten Kuppelbau Europas starten zu können.

 

Für das Finale um den Cup des Unternehmer-Ehepaares Marina und Toni Meggle qualifizieren sich nach dem Konzept von Escon Marketing bei ausgesuchten Turnieren jeweils die ersten Drei in Grand Prix oder Kür. Das Preisgeld in Dortmund liegt bei 58.000 Euro.

 

Dem Reitsport fehlen die Helden…

 

Kaspar Funke, auch Chef von Escon Marketing, meinte zum Schluss der Oldenburger Pferdetage im Hinblick darauf, dass sich die Öffentlich-Rechtlichen TV-Anstalten ZDF und ARD fast komplett aus dem Reitsport verabschiedet haben, man habe sich den Erfordernissen zu stellen, „wir müssen dahin kommen, die gleichen Quoten zu erzielen wie Hallenhandball und Basketball.“

 

Funke geht bereits einen neuen Weg, er nahm Kontakt auf zu Sport1, „dafür wurde ich belächelt.“ In Lingen im letzten Juni hatte er einen ersten größeren Erfolg: „Wir hatten vom Dressurturnier ein höheres Zuschauerinteresse bei Sport1 als Basketball zum gleichen Zeitpunkt bei den staatlichen Sendern.“ Und was ihn auch erstaunte, das habe er durch Recherchieren herausbekommen. Als nämlich die Springreiter ihn ständig darauf hinwiesen, dass es ausgerechnet im Krisenland Portugal so viel Geld zu gebe, habe er begonnen, sich ernsthaft zu informieren. „Da habe ich herausgefunden, dass EU-Gelder aus Brüssel in den Tourismus Portugals fließen – und dort wiederum wird Geld abgezweigt für die Global Champions Tour zum Beispiel“, so Funke. Eine Antwort dazu an die EU steht noch aus.

 

Aber auch das sagt Kaspar Funke: „Hätten wir 20 Mädchen von der Klasse und Ausstrahlung eines Ludger Beerbaum – würden uns ARD und ZDF kaum meiden…“ Es gibt eben keine Heros mehr, die begeistern, mit denen gezittert und gelitten wird. Sieger zu sein, genügt nicht mehr. Die Gewichte haben sich verschoben.

 


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