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Fünf Fragen an Martin Richenhagen, Boss des Hauptsponsors der FN PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Dienstag, 01. April 2014 um 16:33

Reinhard und Martin Richenhagen (rechts), zwei Brüder, beide Dressurrichter, beide als Juroren beim letzten Dortmunder Hallenturnier gleichzeitig im Grand Prix eingesetzt - auch einmalig, dass zwei Brüder gemeinsam einen Grand Prix de Dressage zu beurteilen haben

(Foto: Kalle Frieler)

 

Wassenberg/ Atlanta. Seit zehn Jahren ist Martin Richenhagen (61) der Chairman des US-Landmaschinenherstellers AGCO in den USA mit Wohnsitz in Atlanta. Zu AGCO gehört seit 1997 der Traktoren- und Landmaschinenproduzent Fendt, der Vertrag zwischen der FN und Fendt läuft Ende des Jahres aus. Von AGCO/Fendt fließen jährlich 1,3 Millionen Euro nach Warendorf – neben Sachspenden.

 

 

Der Konzern AGCO mit weltweit 22.000 Beschäftigten und einem Umsatz von umgerechnet 7,8 Milliarden Euro schiebt dem deutschen Reiterverband (FN)  mit 1,360 000 Euro relative wenig zu. Doch die deutsche Föderation ist nach Jahren ohne große Förderer wahrlich froh, überhaupt einen Hauptsponsor gefunden zu haben. Boss von AGCO ist der Kölner Martin Richenhagen (61), Züchter (u.a. eines Totilas-Stutfohlens), ehemaliger Vorsitzender der deutschen Studentenreiter, 2008 Equipechef bei den Olympischen Reiterspielen der Dressur-Equipe in Hongkong und Dressurrichter bei internationalen Veranstaltungen.

 

Ein paar Fragen an Martin Richenhagen:

 

Ist Fendt als Hauptsponsor zufrieden mit der gemeinsamen Zusammenarbeit, wo hakt es, was erwartet ein Sponsor generell von einem, dem man Geld gibt?

 

Martin Richenhagen: „Fendt hat besonders im EU-Raum eine sehr starke Marktposition. Die Marke ist als Technolgie-Weltmarktführer positioniert und jeder weiß die besonderen Vorteile von Fendt zu schätzen. Zum Anspruch die Nummer eins zu sein, passt der deutsche Reitsport auf dem Hintergrund der zahllosen Erfolge und des Medaillenspiegels sehr gut. Viele Fendt–Kunden sind Pferdezüchter oder Reiter.“

Die FN hat inzwischen 115 Angestellte, wie ein Münsteraner Rechtsanwalt feststellen ließ, der Deutsche Fußball-Bund als größter Sportverband Deutschlands mit 6,8 Millionen Mitgliedern arbeitet mit kaum mehr Angestellten weitaus effizienter als die FN, da müsste man doch mal den Finger in die Wunde legen?

Martin Richenhagen: „Bereits vor einigen Wochen habe ich der FN angeboten, einmal einen kritischen Gedankenaustausch zu führen. Mein Eindruck ist, dass die Funktionäre der FN, besonders Generalsekretär Sönke. Lauterbach und Breido Graf zu Rantzau als Präsident an einem solchen Gespräch sehr interessiert sind. Die Idee, einen Wissenstransfer zwischen Sport und Wirtschaft anzustoßen, trifft bei der FN auf eine gute und konstruktive Neugier. Jetzt müssen wir sehen, was wir von einander lernen können.“

 

Werden Sponsoren beim deutschen Reiterverband gebührend gewürdigt, zum Beispiel wie in Spruce Meadows vor den Toren Calgarys, wo den Geldgebern wahrlich der Rote Teppich ausgerollt wird?

Martin Richenhagen: „Die Betreuung durch die FN ist ausgesprochen professionell, und unsere Mitarbeiter, aber besonders unsere Kunden, sind mit dem Engagement der FN sehr zufrieden.“

 

Woran krankt der gesamte Reitsport, vor allem in Deutschland. Immerhin ist Deutschland der größte Verband in der FEI, doch in Deutschland gibt es immer weniger ganz große Turniere, mit einigen Ausnahmen, woran könnte das liegen?

 

Martin Richenhagen: „Mein Eindruck ist, dass wir einmal ganz detailliert die Zukunft des Reitsports analysieren müssen. Die kippende Alterspyramide der deutschen Bevölkerung und neue Trends im Sport verändern das Umfeld bereits heute. Die schwierige organisatorische Struktur in den Bereichen Sport und Zucht müssen dringend zukunftsfähig gemacht werden.“

 

Deutschland war mal über Jahrzehnte führend in der Dressur, nun sind erst die Niederlande und danach Großbritannien wenigstens vorübergehend vorbeigezogen. Deutschland hat die beste Zucht und die besten Trainer, warum läuft da doch einiges schief?

 

Martin Richenhagen: „Mit unserer Hilfe und den Genen deutscher Pferde haben Nationen wie die Niederlande und Großbritannien Anschluss gefunden. Die Basis ist in Deutschland allerdings viel breiter, und wir haben ein riesiges Potential. Mit einem sehr solide arbeitenden Dressurausschuss und den aktuellen Bundestrainern hat sich der Dressursport in Deutschland in den letzten Jahren sehr positiv verändert. Wir setzen auf eine Mischung von absoluter Weltklasse und Erfahrung – Isabell Werth – und frischen, jungen Reitern. Im Vordergrund stehen die solide klassische Reitlehre, der moderne gestreckte Sitz, die leichte Einwirkung und Eleganz. Die Niederlande hat mit ihrer besonderen Reitweise viele Probleme, und der Dressursport in Großbritannien kennt nur ein paar wirklich gute Paare.“

 

Richenhagen über Richenhagen:

 

„Seit 2003 ist Duluth, ein Vorort von Atlanta, mein Hauptwohnsitz. Wir haben ein schönes Haus gebaut und für unsere Pferde aus eigener Zucht eine kleine Reitanlage mit 10 Boxen, einem 20x60 Dressurplatz auf etwa 10 Acres. AGCO ist ein Fortune, 500 Unternehmen (Rang 340) und in New York an der Börse geführt. Mit ca. 22.000 Mitarbeitern erwirtschaften wir einen Jahresumsatz von etwa  $ 10,8 Milliarden. Seit 2004 bin ich Vorsitzender des Vorstands und des Aufsichtsrats, und der Job macht mir sehr viel Spaß. Außerdem haben wir eine sehr gute und erfolgreiche Wachstumsstrategie implementiert und die Wallstreet und mein Aufsichtsrat sind mehr als zufrieden.

Die Dressur ist meine große Leidenschaft. Als internationaler Richter kann ich bedingt durch den Job natürlich nicht permanent aktiv sein, aber versuche so 6-8 Mal im Jahr auf ordentlichen Turnieren zu richten, was gut klappt. Ich bin ja vollkommen unabhängig und richte, was ich sehe.“

In Ostbevern, Kreis Warendorf haben wir noch ein Haus, das wir als „Ferienhaus“ nutzen. In der Regel bin ich 1-2 Mal im Monat in Europa zu Geschäftsterminen, und außerdem ist FENDT, eine unserer Marken, als Sponsor tätig.“


 


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