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Jan Tops - "Rattenfänger" von Valkenswaard... PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Montag, 18. April 2016 um 13:47

 

Mexiko City. Zum Abschluss des 5-Sterne-CSIO in Mexiko City gewannen Edwina Tops-Alexander und Janne Friederike Meyer aus Schenefeld das vom Weltverband heftig umstrittene Teamspringen als angebliches Bonbon der Global Riders Tour, doch als Clou kann dieser Wettbewerb bisher nicht gefeiert werden…

 

 

Die Schlagzeilen über juristische Auseinandersetzungen zwischen dem Weltverband (FEI) und dem Global-Tour-Erfinder Jan Tops (Niederlande) waren besondere Zeilen wert, wahrlich keine Schlagzeilen. Der Holländer hat in seine Tour noch ein Teamspringen eingebunden, was der FEI nicht passt.Tops drückte sein Vorhaben durch, auch zunächst vor Gericht in zwei Runden. Doch inzwischen ist es fast, als wäre irgendwo in der Welt aus einem Staubecken ein Tropfen Wasser ausgelaufen. Und den sucht man nun. Es gibt also im Rahmen der Global Champions Tour auch neben dem Grand Prix ein Teamspringen, mit gemischten Teams, die Nationalität spielt keine Rolle. Vier Reiter fanden sich zusammen, zwei gehen an den Start, einer im Team muss unter 25 Jahren sein. 15 Wettbewerbe sind angesetzt, am Ende in Doha beim Finale der Global Champions Tour wird auch bei den Teams eine Siegermannschaft ermittelt. Wahrlich nicht aus dem Sessel reißend.

 

Jan Tops, Mannschafts-Olympiasieger in Barcelona 1992, Holländer und damit wie kaum ein anderer Geschäftsmann, hatte vielleicht eine tolle Idee, aber sie zündet nicht. Teams, egal welcher Nationalität zu mischen, war der erste Fehler, der dem Millionär mit Wohnsitz Monaco unterlief. Mit Shanghai Swans, Cannes Stars, Monaco Aces, Rome Gladiators oder Madrid In Motion und anderen identifiziert sich sicher der Geldgeber, doch  in der immer noch vorwiegend konservativen Reiterwelt niemand. In der sogenannten Global Champions League reiten keine Teams, sondern Firmen gegeneinander. Und die vielleicht interessierte Reitsport-Öffentlichkeit ist wahrlich nicht zu blöd, um zu erkennen, dass die Aufnahme eines Reiters unter 25 Jahren in ein Team wahrlich nicht der angesagten bewussten Förderung von Talenten gilt. Um zu einem Team zu gehören, muss einer wahrlich kein Überflieger sein, aber mindestens vom Elternteil her betucht.

 

Was letzten Endes zieht, ist das Geld. Und da ist der Springreiter schon immer Spitze gewesen. Sport hört sich gut an, aber „Asche“, wie Geld in der Branche gerne genannt wird, ist die eigentliche  Top-Währung der Zunft, und nur Geld zählt. Alles andere gehört in die Märchenwelt. Durch die Global Champions Tour den Springsport noch mehr nach oben zu hieven, wirkt verheißungsvoll. Gott sei Dank kann ein Jan Tops nicht so salbungsvoll predigen wie der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck, er wäre ein ganz moderner „Rattenfänger von Hameln“, es trotten ihm dennoch viele nach auf dem bezahlten Hufschlag. Die Global Champions Tour ist für „die da oben“ eine wunderbare Vermögensvermehrung, die anderen, die dazu gehören wollen, haben zu blechen. Der Ausdruck Sport kommt da kaum mehr vor, nur in Propagandasprüchen.

 

Und dennoch: Johannes, Augustinus, Petrus Tops (55) hat eines erreicht, dass die Zelte seines Turnier-Zirkus` u.a. mitten in den Weltstädten wie Paris, Wien, London, Mexiko City, Madrid oder Rom aufgeschlagen werden können. Seinen Gedankengängen zu folgen, nur annährungsweise, wäre wünschenswert nicht nur bei der FEI, auch bei nationalen Verbänden. Aber dort muss ja keiner mehr großartige Ideen entwickeln. Das ist letzten Endes wieder einmal der Unterschied zwischen beamteten Verbandsangehörigen und einem quirligen Jan Tops, dem seine Angestellten wahrlich folgen wie einem Rattenfänger… nicht aus Hameln - aus Valkenswaard.

 

Eines muss auch gesagt werden über Jan Tops: Er rüttelt auf und bringt Bewegung in die teilweise verkrustete Bürokratie des Reitsports. Und eines muss auch festgehalten werden: Durch Tops steht der Reitsport am Scheideweg…

 

Nachtrag:

 

Das mit 200.000 Euro dotierte zweite Team-Springen nach Miami Beach gewann in Mexiko City die Mannschaft „Shanghai Swans“ mit Edwina Tops-Alexander (Australien) auf Ego/ Janne Friederike Meyer (Schenefeld) auf Charlotta (Prämie 60.583,34 Euro) vor „Cannes Stars“ mit Roger-Yves Bost (Frankreich) auf Sunshine du Phare/ Kevin Jochems (Niederlande) auf Zanzibar (40.583,34) und „Monaco Aces“ mit den Niederländern Leopold van Asten auf Beauty/ Maikel van der Vleuten auf Arera (26.583,34 €).

 


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